Der österreichweite Ausbau des heimischen Mobilfunknetzes auf den neuen 5G-Standard steht in den Startlöchern. „Die Technik ist da, es kann also losgehen mit 5G“, sagt Drei-Chef Jan Trionow. Damit der Ausbau aber auch effektiv vorstatten gehen könne, braucht es Trionow zufolge deutlich mehr Zusammenarbeit, und zwar sowohl zwischen den einzelnen Telekommunikationskonzernen als auch mit der Politik.
Denn mit dem 5G-Ausbau kämen hohe Kosten auf die Mobilfunkbetreiber zu. Rund drei Milliarden Euro - also pro Anbieter in Österreich eine Milliarden Euro - an Investitionskosten könnten anfallen. „Es ist eine große Herausforderung, diese Kosten zu stemmen, da das Wachstum in der Branche derzeit eher flach verläuft“, so Trionow am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien.
Investionen in Infrastruktur
Bei den Kosten gehe es um Investitionen in die Infrastruktur, da die 5G-Technologie neue Antennen erfordere. Dabei werde zunächst der Ausbau in Form von sogenannten Massive-Mimo-Antennen erfolgen, welche höhere Internetkapazitäten und die gezielte Nutzung dieser ermöglichen. In der zweiten Ausbauphase, die jedoch erst in der Mitte der 2020er-Jahre relevant werde, gehe es dann um die Anbringung von „Kleinzellen“, beispielsweise an Ampeln oder auf Straßenschildern.
Schließlich brauche es für einen erfolgreichen 5G-Ausbau auch Kooperationen mit Unternehmen, die am Ende „Träger“ von Kleinzellen sind, wie die ÖBB, die Bundesforste oder die Straßenbaugesellschaft Asfinag. Diese müssen die Nutzung ihrer Flächen erlauben, damit der 5G-Ausbau reibungslos funktionieren kann.
Drei-Chef hofft auf Zahlungsbereitschaft der Kunden
Um die hohen Kosten für den Ausbau stemmen zu können, müssten außerdem mehr Umsätze lukriert werden. Dabei baut Trionow einerseits auf die Industrie, für die der 5G-Ausbau großes Potenzial für Innovationen birgt. Aber auch bei Privatkunden hofft der Drei-Chef darauf, dass in Österreich noch genug Zahlungsbereitschaft vorhanden ist. „Für das, was die Kunden nutzen, werden sie weniger bezahlen, aber wenn sie mehr haben wollen, werden sie auch mehr bezahlen“, sagte Trionow mit Bezug auf das stetig steigende Datenvolumen pro Nutzer in Österreich.
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