Am Fuß der Riegersburg dreht sich in dritter Generation alles rund um edles Obst. Ein Besuch in der „Gläsernen Manufaktur“ der Familie Gölles macht Gusto auf Edelbrände und edle Essige.
Apfel, Birne, Zwetschke, Pfirsich - der Duft im und über dem Anwesen der Familie Gölles in Riegersburg hat schon Tradition. Hätte der Vater nicht schon früh auf Obstbau gesetzt, Alois Gölles wäre wohl im Weinbau gelandet. Aber so - die Obstgärten vor der Haustür, die solide Ausbildung an der HTL in Klosterneuburg in der Tasche - brannte es unter den Nägeln.
1979 destillierte Alois erste Edelbrände, 1984 legte er den Grundstein zur einzigartigen Essig-Manufaktur. Als Pionier, der in der Folge sein Hobby Schritt für Schritt zum Beruf und erfolgreichem Familienunternehmen entwickelte. Der Name Gölles prangt auf unzähligen Preisen und prägt (Hauben-)Küchen auf der ganzen Welt. „Alles nicht so wichtig, Qualität ist wichtiger als Marketing!“, versichert der Mann, der beispielsweise seit ewig - „damals noch Heinz Reitbauer senior“ - die österreichischen Gourmet-Spitzen vom „Steirereck“ versorgt.
Fässer lagern teils Jahrzehnte
Was das Marketing betrifft, stapelt der Oststeirer freilich tief. Mittlerweile führen seine Mitarbeiter pro Jahr an die 30.000 (!) Besucher durch die Manufaktur. Auf den größten Essigkeller Österreichs ist er besonders stolz. In Reih’ und Glied liegen dort - zum Großteil - 200-Liter-Fässer. Jahre, Jahrzehnte reifen Köstlichkeiten.
Aktuell lagern fast 500.000 Liter Essig und Balsamessig. Den Vorsprung kann der Familie Gölles (Gattin Herta, die Söhne Christoph, David, Johannes) niemand mehr nehmen. Denn: „Zeit kann man ganz einfach nicht kaufen.“
Während es auf dem Gebiet der Edelbrände unzählige Mitbewerber gibt, beschränkt sich die Zahl der Produzenten von edlen Essigen österreichweit auf etwa 20. Zum Vergleich: Die Zahl der - mehr oder weniger professionellen - Schnapsbrenner beläuft sich auf 20.000.
Zum Ausprobieren verführt
Insgesamt 19 Essige gibt’s beim geführten Rundgang zum Verkosten. Essigrezepte sind ebenso allgegenwärtig wie Informationen zu den Früchten. Gölles will Bewusstsein schaffen, die Leute zum Ausprobieren animieren. Was passen könnte? Apfelessig zum Kernöl, Quittenessig als Zitronenersatz, Spargelessig mit Blattsalaten, Tomatenessig zu mediterranen Gerichten oder alten Balsamessige einfach pur zum Verfeinern
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