Trügerische Idylle am Mittwochvormittag in Krumbach in Niederösterreich: Der Mordverdächtige Roland H. wurde zu jenem Haus geführt, in dem er einmal gelebt und geliebt hatte - dem Wohnort von Silvia K. (50). Sie hatte ihn verlassen und musste dafür mit ihrem Leben bezahlen. Zehnmal soll der 42-Jährige auf die Mutter eines Buben eingestochen haben!
Ein Bus der Justizwache fährt vor, Roland H. steigt aus, bewacht von Beamten. Er musste Richterin, Staatsanwalt und Co. an diesem Tag zeigen, was sich am 9. Jänner abgespielt hatte. Er, der Sicherheitsmann mit einem Hang zu Waffen, lauerte seiner Ex-Freundin auf, zückte ein 31 Zentimeter langes Fischermesser („zur Selbstverteidigung“) und stach auf die Mama eines 15-jährigen Buben ein. Zehnmal in den Rücken, ergab das Obduktionsergebnis.
Video aus Überwachungskamera zeigt Tat
Die Tat, so H.s Anwalt Wolfgang Blaschitz, wurde auf einem Video aus der vom Opfer installierten Überwachungskamera festgehalten. Er selbst habe es noch nicht gesehen, die Richterin sehr wohl: Mit 1,8 Promille im Blut soll Roland H. seiner „Ex“ vor dem Haus aufgelauert haben. Um 17 Uhr stand er parat - exakt eine Stunde und 23 Minuten später kam Silvia K. nach Hause. „Er wollte eine Aussprache“, sagt Anwalt Blaschitz.
Ein Wortwechsel soll auf Band aber nicht zu hören sein, nur Schreie der Frau. Roland H. kann oder will sich an nicht viel erinnern, streitet die Tat aber auch nicht ab. Wer den Schriftzug „Mord :-)“ auf den Jogginganzug der Toten gekritzelt hat, ist dem 42-Jährigen ein Rätsel ...
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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