1,2 statt 0,7 Prozent

Spritwucher hat Inflation im Jänner fast verdoppelt

Österreich
26.02.2010 10:46
Eine kräftige Treibstoff-Verteuerung im Ausmaß von 15 Prozent hat in Österreich die Inflationsrate im Jänner auf 1,2 Prozent klettern lassen. Im Dezember hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 1,0 Prozent ausgemacht, im November lediglich 0,7 Prozent. Ohne Spritpreisanstiege hätte die Inflation jetzt im Jänner ebenfalls nur 0,7 Prozent - also knapp die Hälfte - betragen, erklärte die Statistik Austria am Freitag.

Zweitwichtigster Preistreiber waren im Jänner die Ausgaben für Wohnen. Am stärkstem gedämpft wurde der Verbraucherpreisindex-Anstieg dagegen durch billigere Lebensmittel: Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zusammen verbilligten sich binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent.

Pensionistenindex stärker gestiegen
Der Preisindex für Pensionistenhaushalte erhöhte sich auch im Jänner stärker als der allgemeine Verbraucherpreisindex: Im Jahresabstand stieg er um 1,6 Prozent, nach 1,5 Prozent im Dezember und 0,9 Prozent im November. 

Die für die Euro-Zone harmonisierte Inflationsrate Österreichs legte im Jänner - ebenso wie der allgemeine VPI - auf 1,2 Prozent zu, nach 1,1 Prozent im Dezember und 0,6 Prozent im November.

2009 zu 2010: Benzin um 21,3 Prozent teurer, Flugtickets billiger
Hauptpreistreiber bei dem im Jänner insgesamt um 1,2 Prozent erhöhten Preisniveau war die Ausgabengruppe "Verkehr", die sich im Jahresabstand um 3,7 Prozent verteuerte. Verantwortlich dafür waren in erster Linie die um 15 Prozent höheren Spritpreise. Dabei verteuerten sich Super- und Normalbenzin um je 21,3 Prozent, der Dieselpreis stieg nur um 8,7 Prozent. Wartung und Reparatur von Pkw kam um 3 Prozent teurer, der gesamte Index des privaten Pkw-Verkehrs legte um 4,1 Prozent zu. Flugtickets kosteten dagegen im Jahresabstand um 5 Prozent weniger.

"Wohnung, Wasser und Energie" kam heuer im Jänner um 2,0 Prozent teurer als ein Jahr davor. Grund dafür waren die um 5,6 Prozent höheren Wohnungsmieten. Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen um 2,1 Prozent. Haushaltsenergie kam dagegen nur um 0,4 Prozent teurer, da höhere Heizölpreise (+14 Prozent) durch gesunkene Gaspreise (-11 Prozent) kompensiert wurden. Die Strompreise stiegen moderat um 1 Prozent.

Stärkster Preisdämpfer im Jahresabstand waren "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke", die sich um 1,6 Prozent verbilligten und damit den Verbraucherpreisindex rein rechnerisch um 0,2 Prozentpunkte nach unten zogen. Molkereiprodukte und Eier kamen um 2 Prozent billiger, Fleisch und Fleischwaren um 1 Prozent. Die Preise für Obst sanken um 2 Prozent, jene für Gemüse um 5 Prozent.

Bei "Erziehung und Unterricht" führten der Teil-Wegfall der Studiengebühren (-68 Prozent) und die Realisierung des Gratiskindergartenjahres (-41 Prozent) zu 16 Prozent Verbilligung.

Dezember zu Jänner: Kleidung billiger, Obst teurer
Im Monatsabstand - von Dezember auf Jänner - gingen die stärkstem preisdämpfenden Effekte von der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" aus. Sie verbilligte sich wegen des Winterschlussverkaufs um 10,9 Prozent und reduzierte die Teuerung um 0,6 Prozentpunkte. Ebenfalls preisdämpfend wirkte zum Vormonat der Bereich "Freizeit und Kultur" (-1,4 Prozent). Dazu trugen vor allem die um 6 Prozent billigeren Pauschalreisen bei.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren - anders als im Jahresabstand - die Nahrungsmittel und alkoholfreien Getränke mit +1,2 Prozent; verursacht wurde dies überwiegend durch saisonbedingt höhere Preise für Obst (+12 Prozent) und Gemüse (+4 Prozent). So kletterten die Preise für Pfirsiche und Nektarinen um stattliche 129 Prozent, was für sich betrachtet den VPI binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkt nach oben zog. Bei "Wohnung, Wasser und Energie" stiegen die Preise um 0,4 Prozent, wofür zum größten Teil Teuerungen beim Heizöl (+5 Prozent) verantwortlich waren. Insgesamt verringerte sich das Preisniveau in Österreich von Dezember auf Jänner um 0,3 Prozent (HVPI -0,4 Prozent, PIPH -0,1 Prozent, Index für den privaten Pkw-Verkehr +0,5 Prozent).

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