Der niederländische Maler Rembrandt van Rijn (1606 bis 1669) hat wieder eine Stimme bekommen. US-Wissenschaftler stellten am Donnerstag in Amsterdam eine Rekonstruktion seiner Stimme vor. Sie ist in insgesamt sechs Videos („Rembrandt Tutorials“) zu hören, in denen der Meister über seine Maltechnik spricht.
Man habe versucht, anhand der vorhandenen Remrandt-Selbstporträts dessen Stimme zu rekonstruieren, sagte Rita Singh von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Da es möglich sei, von einer Stimme Rückschlüsse auf das Äußere der sprechenden Person zu ziehen, habe man versucht, das Aussehen zur Grundlage für eine Rekonstruktion der Stimme zu benutzen.
Laut Angaben der Forscher konnten sie die Anatomie des Kopfes von Rembrandt digital nachbilden und auch seine Lungenkapazität abschätzen. „Jemand, der ihn kannte, wäre vermutlich von der Stimme sehr berührt“, sind sich die Forscher sicher.
Stimme „hochmütig und mürrisch“
Da Rembrandt in den Videos das Niederländisch des 17. Jahrhunderts spricht, wurde seine Stimme mit Untertiteln versehen. Der Rembrandt-Experte Jonathan Bikker sagte, er finde die Stimme Rembrandts „etwas hochmütig und mürrisch“.
Die Stimmrekonstruktion wurde für das Rembrandt-Jahr 2019 zum 350. Todestag des Meisters von der niederländischen Bank ING in Auftrag gegeben, einem Hauptsponsor des Rijksmuseum, das über die weltweit größte Sammlung von Gemälden Rembrandts verfügt.
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