Olympia-Debakel

Raich Vierter: ÖSV-Herren gehen auch im Slalom leer aus

Olympia
28.02.2010 08:14
Unsere stolzen Ski-Herren haben bei den Olympischen Winterspielen eine historische Pleite hinnehmen müssen. Nachdem Benjamin Raich am Samstag "nur" Vierter im Slalom wurde, steht fest, dass die Österreicher in Vancouver ohne Medaille bleiben. Das hat's noch nie gegeben, denn beim bisher schlechtesten Abschneiden 1984 in Sarajevo gab's immerhin einmal Bronze. Der Slalom hat aber auch Sieger erlebt: Der Italiener Giuliano Razzoli holte Gold, der Kroate Ivica Kostelic Silber und der Schwede Andre Myhrer Bronze.

Raich verpasste Slalom-Bronze um hauchdünne 0,05 Sekunden und wurde unmittelbar vor Marcel Hirscher Vierter. Reinrfied Herbst, Zwölfter nach dem ersten Durchgang, konnte nicht mehr entscheidend zulegen und wurde schließlich enttäuschender Zehnter. Manfred Pranger schied schon in Lauf eins nach rund 27 Fahrsekunden aus.

"Es ist sehr bitter, ich habe alles gegeben, war gut drauf, es ist sich leider nicht ganz ausgegangen", erklärte Raich. "Das muss man akzeptieren, aber es ist sehr schwer, weil es sehr knapp ist. Die Hundertstel, die ich da verloren habe, kommen irgendwann zurück, und dann stehe ich da als Lachender. Über die Fehler braucht man nicht reden, wenn man sie macht, muss man solche Plätze akzeptieren."

Stimmen zum Rennen gibt's in der Infobox!

Raich lässt keine Ausreden gelten
Ausreden wollte der Doppel-Olympiasieger von Turin 2006 nicht gelten lassen. "Mir liegt der Schnee hier eigentlich sehr gut, man muss bei den Verhältnissen schnell sein, die man vorfindet. Es ist bitter für mich und das ganze Team. Ich war voll auf das Rennen eingestellt, es hat nicht sollen sein. Es war auch Pech dabei, aber es gleicht sich alles aus im Leben. In den letzten Jahren haben wir immer wieder gut abgeschnitten und auch Glück gehabt, das gleicht sich alles aus", betonte Raich.

Hirscher bitter enttäuscht
Auch Marcel Hirscher war nach Platz fünf bitter enttäuscht. "Es hilft nichts, ich bin wieder gut gefahren im zweiten Durchgang. Im Weltcup wäre es mit Platz vier (Olympia-Riesentorlauf, Anm.) und fünf ein super Wochenende gewesen, so ist es nichts wert. Es waren sehr schwere Bedingungen für mich, es hat sehr viel gegen uns gesprochen, wenn es flach ist, sind wir nicht so stark, das haben wir gewusst, deshalb bin ich nicht so unzufrieden", sagte der Salzburger.

Slalom-Weltcup-Spitzenreiter Reinfried Herbst musste sich mit Rang zehn begnügen. "Schade, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat. Ich wollte mit sehr viel Gefühl fahren, es war aber ein bisschen zu viel sachte. Es war schwierig, ich habe bei den Bedingungen nicht 100 Prozent meinen Druck angebracht, das ist für Sportler sehr bitter, aber zu akzeptieren", lautete das Resümee des Olympia-Zweiten von 2006 und vierfachen Saisonsiegers.

Razzoli auf Tombas Spuren
Giuliano Razzoli, der nach dem ersten Lauf klar in Führung gelegen war, hatten viele Experten auf der Goldrechnung, hatte er doch im Olympia-Winter bereits den Slalom in Zagreb im Jänner, der jenem auf dem Whistler Mountain nicht unähnlich ist, gewonnen. Er stammt aus der Region Razzolo (Emilia-Romagna), aus der auch Italiens Ski-Superstar Alberto Tomba stammt. Razzoli ist der dritte Slalom-Olympiasieger für Italien nach Piero Gros (1976 Innsbruck) und Alberto Tomba (1988 Calgary).

Das Ergebnis

Rang

Name

Nation

Lauf 1

Lauf 2

  Endzeit

 1

RAZZOLI Giuliano 

ITA 

 47.79

 51.53

 1:39.32

 2

KOSTELIC Ivica 

CRO 

 48.37

 51.11

 1:39.48

 3

MYHRER Andre 

SWE 

 49.03

 50.73

 1:39.76

 4

RAICH Benjamin 

AUT 

 48.33

 51.48

 1:39.81

 5

HIRSCHER Marcel 

AUT 

 48.92

 51.28

 1:40.20

 6

VALENCIC Mitja 

SLO 

 48.22

 52.13

 1:40.35

 7

MÖLGG Manfred 

ITA 

 48.64

 51.81

 1:40.45

 8

COUSINEAU Julien 

CAN 

 49.59

 51.07

 1:40.66

 9

LIZEROUX Julien 

FRA 

 48.82

 51.90

 1:40.72

 10

HERBST Reinfried 

AUT 

 49.23

 51.55

 1:40.78

 11

BANK Ondrej 

CZE 

 48.69

 52.12

 1:40.81

 12

ZURBRIGGEN Silvan 

SUI 

 48.78

 52.05

 1:40.83

 13

JANYK Michael 

CAN 

 49.18

 51.91

 1:41.09

 14

HARGIN Mattias 

SWE 

 49.27

 51.98

 1:41.25

 15

GINI Marc 

SUI 

 49.94

 51.41

 1:41.35

 16

TISSOT Maxime 

FRA 

 49.52

 52.02

 1:41.54

 17

JANSRUD Kjetil 

NOR 

 49.54

 52.03

 1:41.57

 18

SASAKI Akira 

JPN 

 49.41

 52.35

 1:41.76

 19

ZRNCIC-DIM Natko 

CRO 

 50.01

 51.98

 1:41.99

 20

ALBRECHT Kilian 

BUL 

 50.08

 52.28

 1:42.36

 21

MERMILLOD BLONDIN Thomas 

FRA 

 49.90

 52.58

 1:42.48

 22

BYGGMARK Jens 

SWE 

 50.50

 52.03

 1:42.53

 23

HOROSHILOV Alexandr 

RUS 

 50.50

 52.32

 1:42.82

 24

KASPER Nolan 

USA 

 50.66

 52.51

 1:43.17

 25

GEORGIEV Stefan 

BUL 

 50.86

 53.06

 1:43.92

 26

SIMARI BIRKNER Cristian Javier 

ARG 

 51.35

 53.37

 1:44.72

 27

RYDING David 

GBR 

 51.58

 53.55

 1:45.13

 28

>

GBR 

 51.55

 54.58

 1:46.13

 30

BABUSIAK Jaroslav 

SVK 

 52.10

 54.76

 1:46.86

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