Intim, mitreißend - ein herausragendes Opernereignis ging am Samstagabend im Linzer Musiktheater über die Bühne: Peter Konwitschny inszenierte „Penthesilea“ von Othmar Schoeck mit brillanten Hauptdarstellern.
Nach dem Trauerspiel von Heinrich von Kleist textierte und komponierte Othmar Schoeck eine dramatische Oper in einem Aufzug. Die Götterwelt der Amazonen, Griechen und Trojaner wird von gewaltigen Emotionen erschüttert, was zu wilden Kampfszenen und berührenden, ausdauernden Liebesduetten führt.
Packend und versöhnlich
Dshamilja Kaiser überzeugt als Penthesilea mit überragender Stimmkultur und grandiosem Spiel. An ihrer Seite tritt Martin Achrainer - in der Rolle des Griechenkönigs Achilles - als souveräner Bassist ins Szene. Er sorgt mit spätromantischen Motiven für intime, menschliche Züge. Die Musik dazu ist packend und gespickt mit atonalen Akkorden bei Kampfszenen und wirkt versöhnlich in den sinnlichen Passagen.
Orchester-Strategie
Die kluge Regie von Peter Konwitschny überrascht mit einer Strategie: Das unter der fulminanten Leitung von Leslie Suganandarajah faszinierend aufspielende Bruckner Orchester ist nicht im Graben postiert, sondern im rückwärtigen Teil der Bühne. Stürmischer und langer Applaus!
Fred Dorfer, Kronen Zeitung
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