Zu Doping-Arzt Mark S.

Kohl entsetzt: „Warum darf so einer weitermachen?“

Sport-Mix
04.03.2019 17:47

Die jüngsten Enthüllungen im Langlauf und im Radsport weckten bei Ex-Radprofi Bernhard Kohl alte Erinnerungen: „Klar denkt man da an die Zeit zurück, als man selbst erwischt wurde.“ Mit der „Krone“ sprach der heute erfolgreiche Unternehmer über den Arzt Mark S., die aktuellen Doping-Sünder und ein Gesellschaftsproblem.

(Bild: stock.adobe.com, GEPA, krone.at-Grafik)

Den jetzt aufgeflogenen Mediziner Mark S., der in Erfurt einen großen Doping-Ring betrieben hat, kennt Bernhard Kohl aus der gemeinsamen Zeit beim Team Gerolsteiner. Kohl, heute Geschäftsführer von „Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness“ in Wien, erzählt: „Nachdem ich positiv getestet worden war, habe ich mit den Behörden voll kooperiert. Danach hat mich Herr S. auf Unterlassung verklagt. Deswegen kann ich nicht viel sagen.“ Nachsatz: „Aber es ist schon zu hinterfragen, warum so einer noch zehn Jahre weitermachen darf und auch Blutdoping-Geräte von Stefan Matschiner übernommen hat. Das ist schon ziemlich schräg.“

Stefan Denifl (Bild: Christof Birbaumer, GEPA, Gerhard Gradwohl, krone.at-Grafik)
Stefan Denifl

Froh über neues Leben
Zu den aktuellen Fällen Max Hauke, Dominik Baldauf (Langlauf), Stefan Denifl und Georg Preidler (Rad) sagt der 37-Jährige: „Sie haben einen schweren Fehler gemacht, müssen das jetzt ausbaden. Das ist nicht angenehm.“ Für Kohl ist Doping aber auch ein Spiegelbild der Leistungsgesellschaft: „Es geht immer um schneller, höher, weiter. Im Sport, in der Politik, in der Wirtschaft oder in anderen Bereichen wird von Menschen extrem viel verlangt.“ Er selbst ist heilfroh, dass er dem Teufelskreis entkommen ist: „Die Aktualität zeigt einmal mehr, wie gut es war, dass ich ein neues Leben begonnen habe.“

Matthias Mödl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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