Tränen beim Finale

Lagerfelds letzte Kollektion für Chanel gezeigt

Es war ein Abschied, wie er spektakulärer nicht hätte sein können. Für die posthume Präsentation der letzten Chanel-Kollektion des am 19. Februar verstorbenen Modeschöpfers Karl Lagerfeld wurde im Grand Palais in Paris ein komplettes Schweizer Alpendorf mit Chalets und Schneeverwehungen aufgebaut. Schauspielerin Penelope Cruz zollte dem Stardesigner am Lausteg als Model ihren Respekt.

Mehr als 35 Jahre lang war der „Kaiser“ für die Mode von Chanel verantwortlich. Am Dienstagvormittag war im Grand Palais in Paris seine letzte Kollektion zu sehen, die nach einer bewegenden Schweigeminute im Gedenken an den großen Modeschöpfer begann. Teilnehmer berichteten in den sozialen Medien, dass dabei kaum jemand die Tränen zurückhalten konnte.

Tränen am Laufsteg
Eröffnet wurde die Chanel-Show von Model Cara Delevigne, die das erste Outfit vorstellte, das Karl Lagerfeld für den nächsten Winter entworfen hat. Ein Model neben ihr weinte und hielt die Hände vors Gesicht.

Penelope Cruz ehrt Lagerfeld
Schauspielerin Penelope Cruz schritt in einem kurzen weißen Kleid von Lagerfeld durch die Schneelandschaft, die einen Monat vor Lagerfelds Tod entworfen wurde. In der Hand hielt Cruz eine weiße Blume zum Zeichen ihrer Trauer um den Modepapst.

Prominente im Publikum
Im Publikum beobachteten die Schauspielerinnen Kristen Stewart, Monica Bellucci und Marion Cotillard das posthume Abschiedsdefilee des großen Designers. Ebenfalls unter den Gästen waren die Models Claudia Schiffer und eine sichtlich berührte Naomi Campbell.

Nachfolgerin Virginie Viard
Die Winterkollektion entstand in Zusammenarbeit mit Lagerfelds Studioleiterin Virginie Viard, die seine Nachfolgerin bei Chanel ist. Viard ist seit 1997 Studioleiterin von Chanel. Bereits 1987 arbeiteten Lagerfeld und sie das erste Mal zusammen: Sie war damals Praktikantin. „Karl ist die Begegnung meines Lebens“, sagte sie einmal in einem Interview mit der Zeitschrift „Madame Figaro“. „Als ich ihn das erste Mal sah, hat es sofort gefunkt.“ Sie kannte Lagerfeld vermutlich besser als jeder andere, fast täglich standen die beiden in Kontakt, per SMS, Fax oder bei Besprechungen im gemeinsamen Büro in der Rue Cambon.

Viard hatte die Rolle der Übermittlerin. Sie war das Bindeglied zwischen Lagerfeld, seinen Zeichnungen, Gedanken, Wünschen und den rund 200 Mitarbeitern des Chanel-Studios. Seine zweidimensionalen Entwürfe auf Papier ließ sie von den Näherinnen und Nähern in dreidimensionale Träume aus Stoff verwandeln. Eine Form der Interpretation, wenn man so will.

Inwieweit Viard in den vergangenen Jahren aktiv am Entwerfen der Kollektionen beteiligt war, ist nicht bekannt. Ihre immer größer werdende Präsenz bei den Shows und auch ihre Ernennung zur Kreativdirektorin lassen aber vermuten, dass bereits da nicht alle Entwürfe nur aus der Feder von Karl Lagerfeld stammten.

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