Für Aufsehen und Entsetzen hatte im Mai des Vorjahres eine Bluttat am Rande einer Party im Tiroler Imst gesorgt: Ein 19-Jähriger mit Migrationshintergrund versetzte einem Vorarlberger (17) auf einem Parkplatz zwei Messerstiche, einer traf genau ins Herz. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck erhob nun Mordanklage.
Am 13. Mai gegen 4 Uhr früh kam es auf dem Parkplatz zunächst zu Tätlichkeiten zwischen zwei Gruppen von insgesamt sieben Jugendlichen, die sich immer mehr aufschaukelten. Plötzlich zückte der 19-Jährige ein Messer und stach zweimal auf den Kontrahenten (17) ein, wie die spätere Obduktion ergab. Die Leiche wies nämlich einen Einstich im Beckenbereich und einen zweiten, tödlichen in der Herzgegend auf. Danach flüchtete der Angreifer mit drei Begleitern - ein Tiroler (16), ein Kosovare (18) und ein Türke (21). Schon kurz darauf wurde die Gruppe gefasst. Die Tatwaffe fand die Polizei am Vormittag in einem Abflusskanal.
Ermittler gehen nicht von Notwehr aus
Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, teilte dazu am Mittwoch mit: „Der Angeklagte gab die Tat zu und schildert, dass er sich gegen einen möglichen Angriff wehren habe wollen. Im Detail könne er sich aber nicht erinnern. Laut den Ermittlungsergebnissen lag aber keine Notwehrsituation vor.“
Haupttäter drohen bis zu zehn Jahren Haft
Der Angeklagte muss sich wegen Mordes vor einem Geschworenengericht verantworten. Die Anklage kann nun noch beeinsprucht werden, ein Verhandlungstermin wurde daher noch nicht anberaumt. Im Falle eines Schuldspruches droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Party-Veranstalter nicht verantwortlich
Rechtfertigen mussten sich damals auch die Veranstalter der Party: Sie betonten, dass die Bluttat außerhalb des genehmigten Geländes stattgefunden hatte und alle Auflagen erfüllt waren. Auch zeitlich gesehen fand die Tat außerhalb des Events statt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.