Weil er Nutzer um mehrere Milliarden Dollar geprellt haben soll, ist der Chef der Kryptowährung OneCoin in den USA verhaftet worden. Wie der zuständige Bundesstaatsanwalt am Freitag in New York mitteilte, sei der Bulgare Konstantin Ignatov bereits am Mittwoch am Flughafen von Los Angeles festgenommen und inhaftiert worden.
OneCoin sei 2014 in Bulgarien schon mit dem Ziel geschaffen worden, Teile des von den Nutzern eingezahlten Geldes zu veruntreuen, heißt es in den Ermittlungsakten. War das Geld erst einmal umgetauscht, war es praktisch unmöglich, es zurückzubekommen. Nutzer, die andere anwarben, bekamen Gutschriften, wodurch das Unternehmen schnell wuchs. Investoren aus China, den USA und Europa wurden so betrogen.
OneCoin funktionierte dabei anders als typische Kryptowährungen wie etwa Bitcoin. Statt auf ein dezentrales Blockchain-System zu setzen, wurden die digitalen Finanzen von einer zentralen Stelle kontrolliert. Das Unternehmen machte zwischen Ende 2014 und Herbst 2016 nach Angaben der Ermittler 2,2 Milliarden Euro „Gewinn“. Rund 1,07 Milliarden Euro konnten die Ermittler orten, ein Großteil war in Finanzinstituten in 21 verschiedenen Ländern gewaschen worden.
Konstantin Ignatov hatte die OneCoin-Geschäfte 2018 übernommen, nachdem seine Schwester und Mitgründerin Ruga Ignatova verschwunden war. Sie gilt bis heute als flüchtig. Zudem wurde ein US-Anwalt festgenommen, der OneCoin-Einnahmen im Wert von rund 356 Millionen Euro gewaschen haben soll. Dutzende weitere Mittelsmänner waren bereits 2017 in China festgenommen worden.
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