„Ich kann es noch gar nicht glauben“, stammelte Jessica Gfrerer fassungslos im Zielraum. Die 21-jährige Lungauerin holte bei der Universiade in Krasnojarsk (Rus) mit der österreichischen Mannschaft Gold im Teambewerb. Mit ihrer bereits DRITTEN (!) Goldmedaille bei den „Olympischen Spielen der Studenten“ avancierte die Atomic-Pilotin zur erfolgreichsten Teilnehmerin in Russland.
„Das ist richtig, richtig geil“, jubelte „Gold-Jessi“ nachdem sie mit der rot-weiß-roten Equipe im Finale des Teambewerbs Russland geschlagen und ihre dritte Goldmedaille, nach dem Triumph im Super-G und dem Sieg in der Kombination, fixiert hatte. Gemeinsam mit Denise Dingsleder (T), Julian Kienreich (V) und Richi Leitgeb (K) setzte sich die Läuferin des USK Muhr im Kampf um Gold mit 3:1 durch. Wie schon im Achtelfinal-Duell mit der Türkei (4:0), beim Viertelfinal-Erfolg gegen Polen (4:0) und dem hart erkämpften Hablfinalsieg gegen Schweden (2:2 - Österreich dank der besseren Zeiten weiter) gewann die Lungauerin auch im Finale ihren Heat gegen Sofia Krokhina. Nachdem auch Richi Leitgeb seinen Lauf gewinnen konnte, fixierte die Tirolerin Denise Dingsleder die Goldmedaille. Der Jubel war riesig!
„Diesen Erfolg mit dem Team zu feiern, ist nochmals etwas ganz anderes“, freute sich Gfrerer. „Der Teamspirit bei uns ist großartig und wir freuen uns alle miteinander.“ Zumal Team Austria nach der erneuten Goldmedaille bereits auf Rang drei im Medaillenspiegel liegt.
Gfrerers Erfolge haben auch in ihrer Lungauer Heimat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. „Da sind Einige extra um drei Uhr in der Früh augestanden um die Rennen im Internet mitzuverfolgen“, erzählte die Muhrerin. „Das freut einen natürlich schon sehr.“ Klar, dass es da auch unzählige Gratulanten gibt. „Familie, Freunde, frühere Trainer - es haben sich sehr viele Leute bei mir gemeldet“ verriet „Gold-Jessi“. Offizielle Gratulationen seitens des ÖSV gab es bislang allerdings noch nicht. „Die kommen vielleicht wenn ich wieder zuhause bin“, lächtelte die 21-Jährige, die vergangenes Frühjahr aus dem ÖSV-Kader gestrichen wurde, nachdem sie sich auf ihre Matura konzentriert und mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
Fakt ist: Mit der dritten Goldmedaille hat sich Gfrerer zur erfolgreichsten Athletin bei den Spielen in Russland, zur „Königin von Krasnojarsk“, gemacht. Einzig die russische Langläuferin Alisa Zhambalova und ihr Landsmann Ivan Yakimushkin, ebenfalls Langläufer, durfte sich genauso oft Gold umhängen lassen.
Am Sonntag hat Gfrerer die Chance sich sogar noch eine vierte Goldmedaille zu holen. „Ich bin auch im Slalom gut in Form, aber die Konkurrenz ist richtig stark“, weiß Jessica, die an der Universität Salzburg Recht und Wirtschaft studiert. Nach dem Slalom wird auf jeden Fall mal gefeiert, ehe es zurück in die Heimat geht und die nächste große Herausforderung in Form der Österreichischen Staatsmeisterschaft in Saalbach (18. bis 24. März) ansteht. „Ich werde in allen Bewerben starten, wobei mein Fokus mehr auf den Speeddisziplinen liegt“, erklärte Jessica, die sich im Jänner bereits zur österreichischen U21-Meisterin in der Abfahrt gekrönt hatte. Sollten ihr nun auch in Saalbach ähnliche Leistungen wie aktuell in Krasnojarsk gelingen, werden die ÖSV-Verantwortlichen bei der Kaderplanung für die kommende Saison wohl nur schwer an der sympathischen Lungauerin vorbeikommen.
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