Es ist wie ein „Jetzt erst recht!“: Mitten hinein in Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf der Marken Lancia und Alfa Romeo zeigen die Italiener auf dem Genfer Autosalon die bildschöne Studie eines Kompakt-SUV unterhalb des Stelvio. Natürlich in knallrot, wie es sich für einen Alfa gehört.
Es gibt nicht viele SUVs, denen Rot so gut steht. Die von Mazda zählen noch dazu, aber Mazda wird vom Design her in letzter Zeit immer öfter mit Alfa Romeo verglichen und scheint in Italien auch nach und nach die Alfa-interessierten Kunden anzulocken. Wie sonst ist zu erklären, dass dort die Auftragsbücher von Bestellungen für den Mazda3 geradezu übergehen, obwohl der schnittige Kompakt noch nicht einmal beim Händler steht. In dem Segment hat Alfa Romeo schlichtweg nichts Aktuelles anzubieten, weil die Giulietta in die Jahre gekommen ist.
Nun also der Alfa Romeo Tonale, wie sein großer Bruder nach einem Alpenpass benannt, dem Passo del Tonale, der das lombardische Valcamonica im Westen vom Sulztal im Trentino im Osten trennt.
Wie man es von Alfa Romeo kennt, schaut das Gesicht böse drein. Der Scudetto, der typische Wappenschild, sitzt prägnant in der Mitte, die waagerechten Lufteinlässe machen das „Trilobo“ komplett. Neben dem Schild schauen je drei LED-Bögen aus dem Spalt unter der Motorhaube hervor. Ähnlich findet sich das auch am Heck wieder, dort natürlich ohne Scudetto, nur mit dem Alfa-Romeo-Wappen in der Mitte.
Alfa zitiert im Design die Vergangenheit
Die Seitenansicht die beiden klassischen Spider-Modelle „Duetto“ und „Disco Volante“ erinnern, die Silhouette an die Giulia GT Junior. Die auffälligen Felgen wiederum zitieren das Wählscheiben-Design geht am Alfa Romeo Tipo 33 Stradale aus den 1960er-Jahren.
Tonale passt zu Stelvio wie der eine Pass zum anderen. Beide sind nicht weit auseinander und doch ganz verschieden. Während der Stelvio wie die Giulia auf der großen Hinterradantriebs-Plattform des FCA-Konzerns basiert, dürfte der Tonale die Technik der Mini-SUVs Jeep Renegade und Fiat 500X nutzen, die neben Front- auch Allradantrieb möglich macht. In der Studie kommt als Antrieb ein nicht näher bezeichnetes Plug-in-Hybrid-System zum Einsatz, das auch für die nahe Neapel gebaute Serienvariante in Frage kommt.
Hintergrund für die Antriebsart ist nicht primäre Effizienz, sondern Fahrspaß, betont der Hersteller. Kein Wunder, man sieht schon dem Design an, dass es hier um Emotionen geht. Dennoch streicht Alfa den Punkt „Dynamic“ aus der Fahrdynamikregelung DNA. Der Modus D steht nun stattdessen für „Dual Power“ und beschreibt die optimale Nutzung der Leistung beider Elektromotoren. Über den Touchscreen des Infotainmentsystems lässt sich über den Button „Emozione“ zusätzlich das Ansprechverhalten von Gaspedal, Bremse und Servounterstützung der Lenkung nachschärfen. Im Modus „Natural“ steuert die Elektronik automatisch die optimale Koordination von Elektromotoren und Verbrenner-Triebwerk. Der bisherige Modus „Advanced Efficiency“ wird zu „Advance E“ und steht für reinen Elektrobetrieb.
Die Markteinführung dürfte 2020 erfolgen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.