New Yorker Wahrzeichen

Das steckt hinter Benkos Chrysler-Deal

Wirtschaft
10.03.2019 17:22

Ein österreichischer Immobilienentwickler steigt beim berühmten Chrysler Building in New York ein. Was steckt hinter dem Geschäft?

Das Chrysler Building in New York gilt als sogenannte Landmark und ist ein Art-Deco-Schmuckstück aus den 30er-Jahren. Die österreichische Signa Gruppe um René Benko ist eingestiegen und macht damit Schlagzeilen, nicht nur in heimischen Medien.

Tatsächlich kaufte Benko laut Reuters zusammen mit dem New Yorker Entwickler Aby Rosen, dem der Einstieg alleine zu riskant erschien, 90 Prozent des Objektes, um kolportierte 150 Millionen Dollar, sodass auf den Österreicher 45 Prozent entfallen. Zehn Prozent verbleiben beim früheren Eigentümer Tishman Speyer, der es 1997 um 220 Millionen Dollar erwarb. Ein gutes Geschäft? Viele Fonds haben den Einstieg geprüft, die Ertrags-/Risikosituation schien nicht befriedigend, wird berichtet.

René Benko (Bild: APA/Hans Klaus Techt)
René Benko

Das Grundstück, auf dem das Chrysler-Gebäude steht, gehört nicht dazu, wissen Reuters und die „Kleine Zeitung“. Das gehört der „Cooper Union“, einer Universität für Kunst und Wissenschaft, die dafür eine jährlich ansteigende Miete verlangt, heuer 32,5 Millionen US-Dollar. Seit Jahren wurde daher nicht mehr in das denkmalgeschützte Art-Deco-Juwel investiert. Als Folge sind die Erträge unterdurchschnittlich, 53 Millionen US-Dollar, der Renovierungsbedarf liegt bei 100 Millionen US-Dollar. Die „Cooper Union“ kann auch Steuer auf die Mieten verlangen, geschätzte 19 Millionen US-Dollar. Rechnet man daher von den Einnahmen Grundstücksmiete und Steuern ab, bleiben vielleicht zwei Millionen US-Dollar Ertrag, umgerechnet auf den Kaufpreis eine Rendite von 1,33 Prozent. Ein durchschnittliches Zinshaus in Wien bringt mehr.

Dennoch wird das prestigeträchtige Objekt wohl bald im Signa-Prospekt glitzern und Investoren anlocken. Über diesen Umweg würde sich der Einstieg in die New Yorker Immobilienwelt rechnen und als gelungen betrachtet werden.

Kronen Zeitung

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