Schreckensmeldung Sonntagfrüh aus dem fernen Afrika für drei heimische Familien: Eine Boeing 737 der Ethiopian Airlines stürzte Minuten nach dem Start ab - unter den 157 Todesopfern befinden sich auch drei Fachärzte aus Österreich, die sich gemeinsam mit einer Praktikantin im Auslandseinsatz befanden. Zudem kam ein evangelischer Pfarrer - gebürtiger Deutscher, seit 20 Jahren in Kärnten tätig - ums Leben.
Herzlich, aber kurz verabschiedeten sich die drei Ärztekollegen Sonntagfrüh in Addis Abeba von ihrer mitgereisten Praktikantin - ein paar Stunden später würde man sich ohnehin wieder in Nairobi sehen. Die Frau nahm aber einen anderen Flieger - das rettete ihr das Leben! Denn dass sich die Reisegruppe nie wieder lebend sehen würde, ahnte niemand.
Um 8.38 Uhr hob die Boeing 737-800 MAX der Ethiopian Airlines schließlich planmäßig und bei guten Wetterverhältnissen mit den drei in Linz und Steyr tätigen Fachärzten Armin S., Wolfgang E. und Christoph S. an Bord ab. Doch der Flug sollte gerade mal rund zehn Minuten dauern - aus bislang unbekannter Ursache stürzte die mit 149 Passagieren und acht Crewmitgliedern besetzte Maschine in der Region Bishoftu, nur rund 62 Kilometer südöstlich von Addis Abeba, ab. Die Insassen hatten keine Überlebenschance.
Pilot meldete „Probleme“, wollte umkehren
Ersten Informationen zufolge hatte der Pilot bereits kurz nach dem Abheben per Funk „Probleme“ gemeldet und sich die Erlaubnis zur Rücklandung eingeholt. Kurz darauf sei der Kontakt aber plötzlich abgerissen - wie es von offizieller Seite heißt. Da dürfte es bereits zu spät gewesen sein: Ein riesiger Krater an der Unglücksstelle lässt erahnen, mit welcher Wucht der Flieger aufgeprallt sein muss. Zwischen weit verstreuten Flugzeugteilen und privaten Gegenständen bargen Rettungskräfte noch Stunden später die Leichen der verunglückten Passagiere aus dem Flugzeugwrack.
„Die Mitarbeiter an unserer Botschaft in Addis Abeba stehen in ständigem Kontakt mit den äthiopischen Behörden sowie dem Flugunternehmen“, so Außenamtssprecher Peter Guschelbauer. Zudem würde man alles tun, um die Angehörigen der drei aus Wien, Nieder- und Oberösterreich stammenden Fachärzte (alle Anfang bis Mitte 30) bestmöglich zu unterstützen. Einer der drei war gebürtiger Kärntner.
In Kärntner lebender Priester unter Opfern
Insgesamt befanden sich Opfer mit 33 verschiedenen Nationalitäten auf dem Todesflug ET 302. Darunter ist zudem ein gebürtiger Deutscher, der seit über 20 Jahren in Villach (Kärnten) gelebt hat. Der 51-Jährige war evangelischer Priester und auf dem Rückweg von einer Konferenz.
Erschreckend: Erst im Oktober 2018 war ein Flieger des gleichen Boeing-Typs ebenfalls nur wenige Minuten nach dem Start in Jakarta abgestürzt. Es gab 189 Tote.
Klaus Loibnegger und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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