„Kontrollen zu lasch“
Missbrauch mit Sozialwohnungen nimmt zu
Die Zahlen gehen aus einer Gemeinderatsanfrage der ÖVP hervor. Für Wiener-Wohnen-Sprecher Markus Leitgeb zeigten die vielen Meldungen, dass Nachbarn und Anrainer heute nicht mehr zögern, die Hausverwaltung über Missbrauch zu informierten. „Wir reagieren immer und ausnahmslos mit strengen Kontrollen vor Ort“, meint Leitgeb. Die aufgedeckten Missetäter würden sofort gerichtlich gekündigt. Kritiker und so mancher Bewohner sehen das völlig anders. „Auf Beschwerden wird nicht reagiert. Und die Kontrollen sind viel zu lasch“, meint der freiheitliche Gemeinderat Michael Niegl. „Diese Praktiken werden von Wiener Wohnen großzügig ignoriert, offenbar gibt es hier ein übergeordnetes politisches Ziel“, so Niegl weiter.
Mieter bricht in seine eigene Wohnung ein
Eine absurde Begebenheit aus Rudolfsheim-Fünfhaus stützt seine Aussagen. Da hat ein Mieter sogar versucht, in seine eigene Wohnung einzubrechen, weil er seinen Untermieter nicht mehr hinausbekommt.
Der Schaden am Haustor war beträchtlich, die Aktion sinnlos. Der Untermieter sitzt – verbotenerweise – immer noch im Haus. Und der Möchtegern-Einbrecher, der illegal Zins kassiert, ist auch noch nicht rausgekündigt.
Wieso? „Hier versuchen wir die erforderlichen Zeugen für die Gerichtsverhandlung zu gewinnen. Erst am Dienstag ist uns wieder ein Zeuge abgesprungen, der nicht bereit ist, seine Aussage auch vor Gericht zu bestätigen“, meint Wiener-Wohnen-Sprecher Leitgeb.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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