„Wir sind schockiert“

Boeing-Absturz: Trauer auch an der Wiener Boku

Österreich
14.03.2019 06:00

Unter den 157 Todesopfern der Boeing 737 Max 8, die Sonntagfrüh wenige Minuten nach dem Start in Äthiopien zerschellt ist, ist auch eine aus Kenia stammende 30-jährige Doktorandin der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien. Bei der Tragödie waren, wie berichtet, auch drei österreichische Ärzte sowie ein evangelischer Pfarrer aus Deutschland, der seit knapp zwei Jahrzehnten als Geistlicher in Kärnten tätig war, ums Leben gekommen.

„Unsere Kollegin und Boku-Doktorandin Anne gehörte zu den Passagieren von ET302 (die Nummer des Fluges, Anm.). Wir sind schockiert und der Verlust von Anne, die ihre Karriere der Verbesserung der Lebensgrundlagen durch die Entwicklung von Wasserressourcen gewidmet hatte, macht uns sprachlos. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Freunden“, schrieben ihre Kollegen auf der Boku-Website.

Anne M.B. (Bild: Boku Wien, krone.at-Grafik)
Anne M.B.

Tragisches Detail: Die Mutter und ein jüngerer Bruder von Anne M.B. waren eigens in die kenianische Hauptstadt Nairobi gereist, um die 30-Jährige am Sonntag dort zu empfangen und abzuholen. Annes Vater, der in der Früh noch kurz mit seiner Tochter telefoniert hatte, erhielt die Todesnachricht von seiner Frau und seinem Sohn. „Sie riefen mich um 11.30 Uhr an und sagten, dass das Flugzeug, das sie von Äthiopien erwartet hatten, abgestürzt war.“

Drei Ärzte und ein Priester unter den Toten
Insgesamt befanden sich Menschen mit 33 verschiedenen Nationalitäten auf dem Todesflug ET 302. Unter ihnen waren auch drei Fachärzte aus Österreich, die sich gemeinsam im Auslandseinsatz befanden, sowie ein gebürtiger Deutscher, der seit mehr als 20 Jahren in Villach gelebt hatte. Der 51-Jährige war evangelischer Priester und auf dem Rückweg von einer Konferenz. Das Innenministerium hat am Mittwoch ein Team zur Identifikation der Opfer nach Äthiopien entsandt.

Der Kärntner Wolfgang E. (links), der Oberösterreicher Armin S. (Mitte) und Christoph S. aus Wieselburg (rechts) kamen bei dem Flugzeugabsturz ebenso ums Leben wie der gebürtige Deutsche Norman T. (hinten rechts), der in Kärnten als Priester tätig war. (Bild: AP, "Krone", epd/Uschmann, krone.at-Grafik)
Der Kärntner Wolfgang E. (links), der Oberösterreicher Armin S. (Mitte) und Christoph S. aus Wieselburg (rechts) kamen bei dem Flugzeugabsturz ebenso ums Leben wie der gebürtige Deutsche Norman T. (hinten rechts), der in Kärnten als Priester tätig war.

Pilot meldete „Probleme“ und wollte umkehren
Der Pilot hatte bereits kurz nach dem Abheben per Funk „Probleme“ gemeldet und sich die Erlaubnis zur Rücklandung eingeholt. Kurz darauf sei der Kontakt plötzlich abgerissen, wie es von offizieller Seite heißt. Da dürfte es bereits zu spät gewesen sein: Ein riesiger Krater an der Unglücksstelle lässt erahnen, mit welcher Wucht die Maschine aufgeprallt sein muss.

Die Absturzstelle in Äthiopien (Bild: AP)
Die Absturzstelle in Äthiopien

Probleme mit Boeing wohl schon länger bekannt
Wie nun aus US-Medienberichten hervorgeht, kennt man die Probleme der Boeing 737 Max 8 wohl schon länger. Fünf Piloten beschrieben schon vor Monaten auf einer anonymen Plattform Probleme mit der Software der neuen Boeing. Konkret ging es dabei um seltsame Manöver nach dem Start, wie der Nachrichtensender n-tv unter Berufung auf US-Quellen berichtete.

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