Ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg, die 2017 sexuelle Gewalt im (Ski-)Sport aufs Tapet gebracht hatte, kommentierte Mittwoch auf Twitter den Fall des mehrerer sexueller Übergriffe beschuldigten OÖ-Langlauftrainers. Der jetzt von Linz nach Wien versetzt worden ist.
„Österreich: Höherer Bundesheerbeamter wird trotz laufender Untersuchungen – sexuelle Übergriffe – nicht einstweilig suspendiert.“ Auch die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg, die 2017 sexuelle Gewalt im (Ski-)Sport aufs Tapet gebracht hatte, kommentierte gestern auf Twitter den Fall des mehrerer sexueller Übergriffe beschuldigten OÖ-Langlauftrainers. Der ja im Heeressportzentrum Linz tätig war, das ins Olympiazentrum (samt der vom Land eingerichteten Hilfs-Hotline) eingebettet ist.
Keine Suspendierung
War stimmt erst seit gestern. Als das Bundesheer erklärte, dass der Trainer, der vorerst im Urlaub ist, ab sofort versetzt und in Wien dienstverwendet wird. Suspendiert wurde er nach der am Dienstag erfolgten Befragung durch das Bundesheer mit folgender, von Michael Bauer, dem Sprecher des Verteidigungsministeriums, gelieferten Begründung bis auf Weiteres aber nicht: „Die Vorfälle stehen nicht in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit.“
Verhalten vorgeschrieben
Doch wie sich ein Beamter auch in seiner „Freizeit“ zu verhalten hat, schreibt ihm eigentlich §43 des Dienstrechtgesetzes vor: „Der Beamte hat in seinem gesamten Verhalten darauf Bedacht zu nehmen, dass das Vertrauen der Allgemeinheit in die sachliche Wahrnehmung seiner dienstlichen Aufgaben erhalten bleibt.“ Weshalb die Nicht-Suspendierung und die Begründung des Bundesheeres nicht nur Nicola Werdenigg verwundern.
Oliver Gaisbauer, Kronen Zeitung
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