Nach Äthiopien-Crash
Boeing will Software in nur zehn Tagen ändern
Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien will Boeing die Modernisierung einer möglicherweise fehlerhafte Software an Bord des betroffenen Flugzeugtyps innerhalb der kommenden zehn Tage abschließen. Die Überarbeitung der Software begann angeblich bereits vor dem jüngsten Unglück. Das sogenannte Trimmsystem MCAS ist in den Verdacht geraten, für den Absturz der Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines mit 157 Toten am vergangenen Sonntag verantwortlich zu sein.
Auch deuten bisherige Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass der ähnlich verlaufene Absturz einer Maschine des gleichen Typs der Gesellschaft Lion Air im Oktober in Indonesien durch einen Fehler in diesem System ausgelöst worden sein könnte. Beide Unglücksmaschinen waren nach dem Start mit äußerst unregelmäßiger Flugkurve und -geschwindigkeit aufgestiegen, sanken anschließend unkontrolliert ab und schlugen steil auf dem Boden auf. MCAS soll eigentlich verhindern, dass der Schub der Triebwerke im Steigflug derart stark wird, dass sich die Maschine nicht mehr gerade ausrichten lässt.
Boeing-Maschinen des Absturz-Typs müssen am Boden bleiben
Seit dem jüngsten Unglück in Äthiopien sind rund um den Globus Flugverbote für die Boeing-Maschinen des Typs 737 Max erlassen worden, darunter auch in den USA. Der US-Flugzeugbauer teilte am Donnerstag mit, vorerst diese Maschinen nicht mehr auszuliefern.
Vier Österreicher starben bei Absturz
Bei dem Absturz am Sonntag in dem afrikanischen Land waren alle 157 Menschen an Bord der relativ neuen Maschine ums Leben gekommen - darunter drei Ärzte und ein Pfarrer aus Österreich sowie eine Doktorandin aus Kenia, um die auch die Universität für Bodenkultur in Wien trauert.
Auswertung des Flugschreibers fortgesetzt
In Paris wurde nach dem Absturz der Boeing 737 Max 8 die Auswertung der Flugschreiber fortgesetzt. Man habe mit der technischen Arbeit am Stimmenrekorder begonnen und arbeite weiter an der Untersuchung des Flugdatenschreibers, teilte die französische Luftsicherheitsbehörde (BEA) im Namen des äthiopischen Untersuchungsteams am Samstag mit. Man arbeite bei der Auswertung mit den äthiopischen Behörden zusammen. Äthiopien hatte bei der Untersuchung der Flugschreiber um Unterstützung gebeten.
Video: Absturz der Boeing 737 Max 8 forderte 157 Tote
Die sogenannten Blackboxes zeichnen den Sprechfunk im Cockpit und alle Flugdaten auf, weswegen sie für die Klärung der Unglücksursache wohl entscheidend sein werden.
Für Boeing ist der Absturz ein schwerer Imageschaden, der den Konzern teuer zu stehen kommen könnte. 78 Prozent der Bestellungen in den Auftragsbüchern betreffen die Max-Familie. Rund hundert Airlines haben bereits mehr als 5000 Maschinen bestellt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.