„Mäuse, Ratten, Silberfische und Co. sind mein täglich’ Brot“, schmunzelt der Linzer Schädlingsbekämpfer Erwin Auberger. Seit 28 Jahren ist er als Kammerjäger tätig - und stellt fest: „Die Bettwanzen sind zurückgekehrt.“ Die „OÖ-Krone“ fragte nach, ob man sich vor den unliebsamen Mitbewohnern schützen kann.
Krone: Wie kommt es, dass sich Bettwanzen in den letzten Jahren wieder bei uns breit gemacht haben?
Erwin Auberger: Die Bettwanzen werden meist mit dem Gepäck aus unseren Urlaubsländern eingeschleppt. Ein Weibchen hat einen Lebenszyklus von acht bis 15 Monaten und legt durchschnittlich 500 Eier. Sie stechen den Menschen und ernähren sich von seinem Blut.
Krone: Wo verstecken sich die Plagegeister?
Auberger: Im Bettzeug, aber auch in Steckdosen, Zylinderschlössern, Sockelleisten oder hinter Bildern. Die Eier sind weiß bis durchsichtig und etwa einen Millimeter groß.
Krone: Wie kann ich verhindern, dass ich solche Urlaubsmitbringsel einschleppe?
Auberger: Viele Leute glauben, das hat etwas mit Reinlichkeit zu tun. Man kann Bettwanzen und Kakerlaken aber nicht durch Putzen oder Desinfektion verhindern.
Krone: Selbst kann ich also nicht gegen die unliebsamen Mitbewohner angehen?
Auberger: Nein, da muss ein Kammerjäger her. Kakerlaken und Bettwanzen sind fast das Schlimmste was man sich einhandeln kann, denn der Aufwand bei der Bekämpfung ist groß.
Krone: Sie arbeiten hauptsächlich mit Chemikalien?
Auberger: Chemie setze ich überall ein. Aber es kommt darauf an, wie man sie anwendet. Dann ist sie für den Menschen ungefährlich. Meine Mitarbeiter werden laufend geschult. Wir sind auch immer auf der Suche nach schonenden Alternativen.
Krone: Da müssen ja die Leute froh sein, wenn Sie kommen?
Auberger: (Lacht) Vielen Menschen ist es peinlich und sie wollen nicht, dass die Nachbarn etwas merken. Wir kommen deshalb in Straßenkleidung, unser Werkzeug haben wir in einer unauffälligen Tasche versteckt.
Krone: Welches Getier gehört sonst noch zum Geschäft?
Auberger: Unser Aufgabengebiet reicht von Mäusen, Ratten, Wespen, Silberfischen, Tauben, Motten bis zu Flöhen.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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