Verdacht erhärtet
Utrecht-Todesschütze handelte „im Namen Allahs“
Einen Tag nach dem Blutbad mit drei Toten in einer Straßenbahn in Utrecht spricht die niederländische Polizei nun offiziell von „Hinweisen auf ein terroristisches Motiv“: Dafür spreche unter anderem ein im Fluchtwagen gefundener Brief, hieß es am Dienstag. Laut niederländischen Medien erklärt der Hauptverdächtige Gökmen T. darin, im Namen Allahs gehandelt zu haben und grüßt auch seine „muslimischen Brüder“.
Zunächst gingen die Ermittler davon aus, dass es sich bei dem Anschlag auf dem Platz des 24. Oktober auch um eine Beziehungstat gehandelt haben könnte. Ein Augenzeuge hatte am Montag nach der Tat berichtet, dass der mutmaßliche Täter es gezielt auf eine Frau in der Straßenbahn abgesehen hatte.
Beziehungstat wie Ehrenmord schließen Ermittler aus
Doch die Polizei konnte letztlich keine direkten Beziehungen zwischen dem Verdächtigen und den Opfern erkennen, daher ist es unwahrscheinlich, dass es sich beispielsweise einen Ehrenmord handle, berichtet „De Telegraaf“. Andere Tatmotive will die Polizei aber weiterhin nicht gänzlich ausschließen. Bei der Festnahme des Hauptverdächtigen wurde außerdem eine Schusswaffe entdeckt.
Banküberweisung führte zu Aufenthaltsort des Killers
Der 37 Jahre alte Gökmen T. war am Montagabend nach stundenlanger Fahndung festgenommen worden. Auf die Schliche des Verdächtigen soll die Polizei laut „De Telegraaf“ durch Bewegungen auf seinem Bankkonto gekommen sein: Nach dem Anschlag loggte sich T. über ein unbekanntes Handy ein, um Geld zu überweisen. Die Ermittler fanden schließlich heraus, dass das Gerät einem Freund des Verdächtigen gehört. Diese digitale Spur führte schließlich zu der Adresse, wo Gökmen T. verhaftet werden konnte.
Auch zwei andere Männer wurden festgenommen. Sie sind 23 und 27 Jahre alt, stammen ebenfalls aus Utrecht und werden weiter verhört.
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