Startet Streaming-Ära?

„Stadia“: Google macht YouTube zur Spielkonsole

Digital
20.03.2019 07:40

Der Internetriese Google hat auf der Game Developers Conference in San Francisco seinen Einstieg in die Gaming-Branche verkündet. Ein Streaming-Service namens Stadia soll hochauflösende 4K-Spiele über das Internet auf PC, Smartphone oder Smart-TV übertragen, ganz ohne starken Gaming-PC im Hintergrund. Das braucht eine schnelle Internetleitung, soll aber auch binnen Sekunden auf jedem Gerät startklar sein. Auch einen eigenen Controller hat Google vorgestellt …

So stark wie PS4 Pro und Xbox One X zusammen soll jeder Rechenknoten des googleschen Gaming-Netzwerks sein, hieß es bei der Präsentation auf der Entwicklermesse. Stadia soll noch heuer eng mit anderen Google-Diensten wie YouTube - hier soll ein Direktstart ins Spiel aus Spielevideos heraus möglich sein - oder dem Google Assistant verzahnt werden. Einen Controller mit eigenen Tasten zum Teilen bzw. Assistant starten wird es ebenfalls geben.

Googles Stadia-Controller (Bild: Google)
Googles Stadia-Controller

Getestet hatte Google den Streamingdienst bereits vor einigen Monaten mit Ubisofts „Assassin’s Creed Odyssey“, damals übertragen in Full-HD bei 60 Bildern pro Sekunde. Künftig will man es bis hinauf zu 4K bei 120 Bildern pro Sekunde schaffen. Die Technologie steht und fällt dabei mit der Eingabelatenz, also der Reaktionszeit des Servers, auf dem das Spiel berechnet wird. Andere Unternehmen scheiterten schon daran, ausreichend schnell reagierende Streams bereitzustellen.

Weltumspannende AMD-basierte Infrastruktur
Google ist hier mit seiner weltumspannenden Infrastruktur ziemlich gut aufgestellt und hat seine Rechenzentren in aller Welt laut Eigenaussage mit AMD-basierten Gaming-Knoten ausgestattet. Sie sollen Spiele in 4K-Auflösung berechnen können - die entsprechende Internetleitung vorausgesetzt. Die muss nicht nur schnell, sondern vor allem reaktionsschnell sein. Das ist nicht immer und überall gegeben.

Im Trailer zu Stadia stellt Google die Evolution des Spielens dar. (Bild: Google)
Im Trailer zu Stadia stellt Google die Evolution des Spielens dar.

Neben dem schlicht gehaltenen und an einen Mix aus PS4- und Switch-Gamepad erinnernden Controller wirft Google prominente Publisher ins Rennen um die Streaming-Zukunft. Ubisoft ist an Bord, Epic hat angekündigt, Google Stadia mit seiner Unreal-Engine zu unterstützen, der Grundlage sehr vieler aktueller Spiele. Die Grafikschnittstelle Vulkan und die Unity Engine sollen ebenfalls eingebaut werden. Als Betriebssystem nutzt man auf den Stadia-Servern Linux. Lauffähig ist der Dienst offenbar auf Geräten vom Smartphone über PCs, Android-Tablets, ChromeOS-Geräte, Smart-TVs, kurzum: überall, wo Google operiert.

Angriff auf Konsolenhersteller und Valve
Vielleicht nicht unverzüglich, aber stetig schneller werdende (5G-)Internetverbindungen erwartend, könnte Google Stadia für die Konsolenhersteller Microsoft, Nintendo und Sony zur Bedrohung werden. Doch arbeiten auch sie bereits an Spiele-Streaming. Nintendo verteilt in Japan manche Switch-Titel als Stream, Sony hat mit PlayStation Now einen Streamingdienst am Start, Microsoft arbeitet an einem Dienst namens xCloud. Und Valves Steam will seinen Teil vom Streaming-Kuchen und expandiert vom heimischen Spiele-PC längst auch hinaus auf Smartphone und Smart-TV.

(Bild: AFP)
Google-CEO Sundar Pichai will mit Stadia eine „Spieleplattform für jedermann“ schaffen. (Bild: AFP)
Google-CEO Sundar Pichai will mit Stadia eine „Spieleplattform für jedermann“ schaffen.
Googles Vize-Präsident Phil Harrison präsentiert den neuen Stadia-Controller. (Bild: AFP)
Googles Vize-Präsident Phil Harrison präsentiert den neuen Stadia-Controller.

Einige Fragen hat Google inmitten seiner Versprechungen noch offen gelassen. Das genaue Startdatum für Stadia blieb man schuldig. Wann der Dienst - zuerst soll er in Europa in größeren Ländern wie Deutschland an den Start gehen - nach Österreich kommt, ist ebenfalls offen. Ebenso Geschäftsmodell - kaufen oder mieten? - und Preisgestaltung.

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