Mega-Überschwemmungen
Apokalyptische Szenen nach Zyklon in Mosambik
Nach dem Durchzug des verheerenden Zyklons „Idai“ hat Mosambiks Regierung am Mittwoch den Notstand ausgerufen. Bei den gewaltigen Zerstörungen und Überschwemmungen im Land kamen laut den Behörden mehr als 1000 Menschen ums Leben, bis zu 400.000 Personen sind obdachlos und warten auf Hausdächern oder Bäumen auf ihre Rettung. Die UNO spricht von einer „massiven Katastrophe“, die Hilfsorganisation CARE von einer „Naturkatastrophe, die wir in der Größenordnung noch nicht erlebt haben“.
Begleitet von heftigem Regen war „Idai“ in der Nacht auf Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean kommend in der Nähe von Mosambiks zweitgrößter Stadt Beira auf Land getroffen. Der Tropensturm löste gewaltige Sturzfluten und Überschwemmungen aus. Ein Gebiet mit einem Durchmesser von hundert Kilometern wurde vollständig überflutet, Tausende Gebäude sind zerstört, ebenso wie unzählige Straßen, Brücken und Felder.
„Kilometerlange Binnenmeere“
In der besonders betroffenen Hafenstadt Beira mit ihren rund 500.000 Einwohnern gibt es auch knapp eine Woche nach dem Eintreffen des Sturms keinen Strom. Weite Teile der Stadt und der umliegenden Region sind überflutet, im Hinterland steigen die Flusspegel wegen anhaltenden Regens weiter an. Die Vereinten Nationen teilten mit, zwei große Flüsse hätten bereits „kilometerlange Binnenmeere“ gebildet.
„Die ganze Infrastruktur ist weg“
Marc Nosbach, CARE-Länderdirektor in der Krisenregion, erklärte: „Es ist jetzt das Wichtigste, die Menschen zu retten. Es geht darum, Menschen, die sich auf ihre Dächer geflüchtet haben, in Sicherheit zu bringen.“ Es sei ein Wettlauf gegen die Zeit. Außerdem sei „die ganze Infrastruktur weg“, es fehle an Zelten, Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln. CARE und andere Hilfsorganisationen bauen daher ihre Einsätze aus und rufen zu Spenden auf.
„Leute in Bäumen kämpfen gegen Raubtiere“
Ian Scher von der südafrikanischen Organisation Rescue South Africa sagte, die Helfer sähen sich vor allem mit zwei Problemen konfrontiert: „Wir haben die Leute in den Bäumen, die gegen Schlangen, Insekten und Raubtiere kämpfen müssen - und wir haben die Menschen, die auf Hausdächern oder Inseln gestrandet sind und nichts zu essen haben.“ Diejenigen, die nicht gerettet werden könnten, „werden umkommen“.
Regierung völlig überfordert
Mosambik gehört einem UN-Index zufolge zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Die Regierung ist mit der Bewältigung der humanitären Katastrophe heillos überfordert, wie schon bei ähnlichen Dramen in der Vergangenheit. Das Land wird immer wieder von schweren Wirbelstürmen getroffen, die stets zahlreiche Todesopfer fordern und massive Zerstörungen zur Folge haben.
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