Schutz der Fische

Pongauer ziehen gegen Salzach-Kraftwerk ins Feld

Salzburg
06.03.2010 17:32
Noch ein Kraftwerk an der Salzach? "Nein", sagen Naturschützer und haben gegen eine Staustufe bei Stegenwald mobil gemacht. Josef Nothdurfter, Pongaus Fischerei-Obmann: "Politiker haben versprochen, dass dieser Teil nicht verbaut wird." Ein Rest Natur müsse bleiben: "Sonst verläuft die Salzach ja ohnehin im Beton-Sarg."

80 Millionen Euro soll das neue Salzach-Kraftwerk Stegenwald kosten, das Verbund und Salzburg-AG nun zur Bewilligung eingereicht haben. Nicht nur der WWF kämpft in seiner Kampagne für "Flüsse voller Leben", auch die tausend Pongauer Fischer wollen keine weitere Staustufe.

Von Politik enttäuscht
Fischerei-Obmann Josef Nothdurfter: "Salzburgs Politiker haben versprochen: Unterhalb von Werfen bauen wir im Pongau kein Kraftwerk mehr. Aber daran können oder wollen sie sich wohl nicht mehr erinnern."

Äschen, Forellen, Koppen und Saiblinge tummeln sich hier noch im Fluss: "Der Bestand kommt von selbst auf, hier wird nichts eingesetzt." Anders in den Stauseen der Kraftwerke, wie Nothdurfter weiß: "Dort werden 25 bis 30 Zentimeter große Fische hineingeworfen und kurz danach wieder herausgefischt."

Verbund will bauen
Und überhaupt: "Auch Fischaufstiege nützen hier nichts, sie sind nur ein Alibi-Bauwerk der E-Wirtschaft. Im Staubereich gibt es kein Leben mehr", sagt der Fischerei-Obmann, der von Naturfreunden, Alpenverein und Naturschutzbund unterstützt wird. Dr. Hannes Augustin: "Unsere Flüsse sind schon derart verbaut, ein Stück Natur muss erhalten bleiben." Für ihn liegt die Zukunft darin, unsere Energie effizienter einzusetzen.

Verbund-Sprecher Wolfgang Syrowatka glaubt an das Kraftwerk und daran, dass es bis 2014 verwirklicht wird: "Für Fische ist ein Umgehungsgerinne geplant, wir haben an alles gedacht." 

von Wolfgang Weber, "Kronen Zeitung"
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