28 Kilogramm Gold - gestohlen aus einem Schließfach! Trägt man die in einem locker auf der Schulter sitzenden Rucksack aus der Bank heraus? Nun ja, George Clooney als Danny Ocean knackte gar Tresorräume in Las Vegas - aber das waren Filme. Ob die Realität mithalten kann, wird sich ab Dienstag in Linz weisen ...
Wenn es stimmt, was die Anklage sagt, dann agiert Benjamin G. (32) mindestens genauso cool und überlegt wie die Filmfigur. Demnach soll er sich gefälschte Pässe besorgt und mittels dieser Alibinamen und nicht existenter Adressen Schließfächer in mehreren Banken angemietet haben. Diese besuchte er regelmäßig, damit ihn die Bankangestellten auch wiedererkennen!
Fremde Fächer geknackt
Hoppla, werden Sie jetzt denken, das wäre ja blöd. Nein, denn nur so konnte er - sagt die Anklage - unbehelligt und ohne dass ein Bankangestellter vor dem Tresorraum wartet auch längere Zeit bei den Schließfächern verbringen. Man vertraute dem „Kunden“. Diese Zeit brauchte er zum Knacken der fremden Fächer. Dass er ausschließlich Gold erbeutet haben soll - in Form von Münzen und Barren -, war vielleicht Zufall. Aber 28 Kilo davon, in einem einzigen Schließfach?
Enttarnt werden sollte er durch einen Warnhinweis der Wirtschaftskammer: Straftäter würden Kameras installieren und so den Inhalt der Schließfächer ausspionieren. Bei einer Kontrolle in der Linzer Bankfiliale entdeckte man zwar keine Kameras, aber geknackte Fächer. Als verdächtig entpuppte sich der Kunde Keld Larsen aus Dänemark - zu Recht! Es gab ihn nämlich nicht. Fingerabdrücke überführten den nunmehr Angeklagten. Der schweigt.
Gabriela Gödel, Kronen Zeitung
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