Testament übergangen

Schule wird geschlossen: Zank um Erbe der Baronin!

Oberösterreich
24.03.2019 14:00
Da dreht sich Baronin Zenaide von Hirsch auf Gereuth im Grabe um! Denn nach gut einem Jahrhundert entbrennt um ihr Erbe ans Land OÖ, das „Gut Bergheim“ in Feldkirchen/D., ein Streit. Das Land hat das Testament, in dem die hier ansässige Landwirtschaftsschule festgelegt wurde, geprüft und schließt die Schule.

Mit mehr als 100 Hektar Grund übernahm nach dem Tod der jüdischen Adeligen im Jahr 1912 das damalige Kronland das Gut. Schon damals war umstritten, die testamentarische Bestimmung, eine Agrar-Akademie für adelige Kinder einzurichten, umzusetzen, doch 1919 wurde der Beschluss gefasst und 1921 zogen die ersten Schülerinnen hier ein.

Sinkende Schülerzahlen
101 Jahre später werden die letzten die heutige Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschule Bergheim verlassen. Der Schul-Standort wird aufgelöst und in das Agrarbildungszentrum Waizenkirchen integriert. „Die Schülerzahlen von Bergheim sind ständig gesunken, zuletzt waren es nur noch 29 in den ersten Klassen. Und die Agrarbildungszentren Waizenkirchen und Hagenberg hätten langfristig noch mehr Schülerinnen abgesaugt“, begründet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Schließung.

(Bild: Schütz Markus)

Testament geprüft
„Wir haben vorher die Verträge aus dem Testament geprüft und – vereinfacht gesagt – da das Land schon mehr investiert hat, als das Erbe ausmachte, kann man auch gegen den testamentarischen Wunsch der Erblasserin handeln.“

(Bild: Schütz Markus)

Gründe gingen an „Schotterbaron“
In der Gemeinde Feldkirchen gehen die Wogen hoch. Denn bereits im Jahr 2000 waren bis auf 14 Hektar alle „Landesgründe“ an die Firma Arthofer in Hartkirchen verkauft worden. Die Schotter-Dynastie hat nun – nachdem die Einwände der Gemeinde gerichtlich zurückgewiesen worden waren – mit dem Bau einer Schottergrube begonnen.

Brief an Landeshauptmann
Nun befürchtet Bürgermeister Franz Allerstorfer, dass auch der Rest des Erbes der Baronin – auf dem auch ein Trinkwasserbrunnen der Gemeinde steht – verkauft werden könnte. In einem Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer fordert er, dass das Gut der Gemeinde überlassen werden soll. Das Land wird vor einem etwaigen Verkauf den „Eigenbedarf“ prüfen.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt