Mit mehr als 100 Hektar Grund übernahm nach dem Tod der jüdischen Adeligen im Jahr 1912 das damalige Kronland das Gut. Schon damals war umstritten, die testamentarische Bestimmung, eine Agrar-Akademie für adelige Kinder einzurichten, umzusetzen, doch 1919 wurde der Beschluss gefasst und 1921 zogen die ersten Schülerinnen hier ein.
Sinkende Schülerzahlen
101 Jahre später werden die letzten die heutige Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschule Bergheim verlassen. Der Schul-Standort wird aufgelöst und in das Agrarbildungszentrum Waizenkirchen integriert. „Die Schülerzahlen von Bergheim sind ständig gesunken, zuletzt waren es nur noch 29 in den ersten Klassen. Und die Agrarbildungszentren Waizenkirchen und Hagenberg hätten langfristig noch mehr Schülerinnen abgesaugt“, begründet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Schließung.
Testament geprüft
„Wir haben vorher die Verträge aus dem Testament geprüft und – vereinfacht gesagt – da das Land schon mehr investiert hat, als das Erbe ausmachte, kann man auch gegen den testamentarischen Wunsch der Erblasserin handeln.“
Gründe gingen an „Schotterbaron“
In der Gemeinde Feldkirchen gehen die Wogen hoch. Denn bereits im Jahr 2000 waren bis auf 14 Hektar alle „Landesgründe“ an die Firma Arthofer in Hartkirchen verkauft worden. Die Schotter-Dynastie hat nun – nachdem die Einwände der Gemeinde gerichtlich zurückgewiesen worden waren – mit dem Bau einer Schottergrube begonnen.
Brief an Landeshauptmann
Nun befürchtet Bürgermeister Franz Allerstorfer, dass auch der Rest des Erbes der Baronin – auf dem auch ein Trinkwasserbrunnen der Gemeinde steht – verkauft werden könnte. In einem Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer fordert er, dass das Gut der Gemeinde überlassen werden soll. Das Land wird vor einem etwaigen Verkauf den „Eigenbedarf“ prüfen.
Markus Schütz/Kronen Zeitung
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