Am Landesgericht Klagenfurt begann am Montagvormittag das erste Geplänkel im Arbeitsrechtsprozess zwischen der Austria und ihrem Ex-Trainer Frenkie Schinkels. Wobei Präsident Mario Canori das nächste Fiasko bevorsteht. Denn die Säulen, auf denen die nachträgliche fristlose Entlassung vom Jänner für Schinkels gebaut ist, scheinen bestenfalls aus Sand.
"Meine Weste ist weißer als weiß"
Ein bekannt-berüchtigter Spielervater sagt im Prozess aus, dass er einen "finanziellen Beitrag" an Schinkels leisten hätte sollen, damit sein Sohn einen Vertrag bekommt, No-Name-Legionär Jakirovic behauptet, dass Schinkels zehn Prozent seiner – ohnehin nie ausbezahlten – Abfertigung wollte. Dazu steht der interne Test von Mo Jagne mit Spuren von Cannabis im Raum. "Haltlose, konstruierte Vorwürfe", sagt Schinkels-Anwalt Dr. Gerhard Lesjak. Auch Frenkie ist sehr gelassen: "Meine Weste ist weißer als weiß."
Schinkels fordert 169.305 Euro
Die Verhandlung wurde am Montag vertragt. In den nächsten Wochen soll geklärt werden, ob die Schlichtungsstelle der Fußball-Bundesliga für den Streit zuständig ist. Allerdings hat Schinkels bereits angekündigt, an einer Schlichtung nicht interessiert zu sein. Er klagt nun 169.305 Euro ein.
Zukunft wird nun geklärt - aber welche?
Auch an anderen Fronten muss der Klub nun dringend handeln. Bis spätestens Montag müssen die Lizenzunterlagen bei der Bundesliga eingereicht werden. Eine Gesprächsrunde bei Bürgermeister Christian Scheider könnte am Mittwoch Klarheit bringen. Es ist abzuklären, ob es allein im Sinne der sehr guten Akademie, also der zahlreichen Jugendspieler, eine Zukunft in der Ersten Liga (zweithöchste Spielklasse) geben wird.
Apotheker als neuer Präsident?
Ebenso sollte man wissen, ob künftig tatsächlich Steuerberater (die schon vor Wochen vor laufender TV-Kamera vollmundig behaupteten, sie würden sich das Präsidentenamt durchaus zutrauen) oder gar Apotheker mit Unterliga-Erfahrung im Kärntner Profi-Fußball das Sagen haben.
von Conny Lenz ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at
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