Historische Niederlage

SP-Schlappe: Stockerau geht an VP

Niederösterreich
25.03.2019 14:57

Herbe Niederlage in einer ehemaligen roten Hochburg: Die Volkspartei unter Andrea Völkl schaffte bei der Gemeinderatswahl gestern 45,4 Prozent - und knackte damit nach mehr als 70 Jahren die Mehrheit der SP! Auch in Wolkersdorf und Pillichsdorf schlugen sich die VP-nahen Gruppierungen gut.

Das Ende der roten Stadtregierung in Stockerau wurde wohl während der Rücktrittswelle im Herbst 2018 eingeläutet. Andrea Völkl setzte sich mit ihrem VP-Team mit einem Vorsprung von 16,2 Prozent eindrucksvoll durch - und wird als erste schwarze Bürgermeisterin in Stockerau regieren. Dazu gratulierte gleich gestern Landeschefin Mikl-Leitner.

Völkls erste Stellungnahme: „Wir sind für Veränderung angetreten. Ich bin dankbar!“ Ebenfalls jubeln können die Grünen - sie holten 13,6 Prozent (bisher 9,9%). Die FP hingegen verlor 4,9 Prozent. SP-Spitzenkandidat Holzer kritisierte noch am Wahlabend seinen Vorgänger und erklärte: „Ich trete sicher nicht zurück.“ Mit Spannung wurden vor allem in den VP-Reihen die vorgezogenen Urnengänge in Wolkersdorf und Pillichsdorf im Bezirk Mistelbach erwartet. Der Grund: In beiden Gemeinden traten zwei „schwarze“ Listen an.

„Schwarz mal zwei“ zog bei den Bürgern
In Wolkersdorf konnte VP-Bürgermeisterin Anna Steindl ihre Position als klare Nummer 1 gegenüber der parteiinternen Dissidenten-Liste von Dominic Litzka verteidigen. Dennoch kommen beide gemeinsam auf mehr als 60 Prozent. Und Litzka kündigte bereits an: „Es ist Zeit für ein neues Miteinander in Wolkersdorf.“ Die Sozialdemokraten mussten auch hier Verluste hinnehmen, ebenso die Freiheitlichen. In Pillichsdorf wurden gestern 19 Sitze im örtlichen Gemeinderat neu verteilt. Die „originale“ VP holte 28,3 Prozent, 2015 waren es noch 46,9 Prozent gewesen. Die erstmals angetretene VP-nahe Gruppierung WIR fuhr 23,6 Prozent ein. Die SP schaffte hier ebenfalls ein deutliches Plus auf 23,7 Prozent. Für zwei Bürgerlisten setzte es Verluste. Die spannende Situation: Original-Volkspartei, Sozialdemokraten und WIR besetzen jetzt jeweils fünf Mandate. Koalitionen dieser drei Fraktionen in allen Kombinationen sind möglich.

Christoph Weisgram & Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung

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