Ein Mann klettert durch ein Loch in der Plane von der Ladefläche eines oberösterreichischen Lastwagens. Er läuft nach hinten, öffnet die Tür zum Laderaum, weitere Personen springen heraus und laufen davon. Diese Szenen, die auf einem Video festgehalten wurden, geistern seit einigen Tagen durchs Netz - und zeigen offenbar Flüchtlinge, die sich so über die Grenze schleusen lassen wollten.
„Leider ist das kein Fake, der Vorfall hat sich vergangenen Donnerstag in Belgien zugetragen“, schreibt Marius Aigner, Geschäftsführer von Aigner-Transporte, auf Facebook. Ein Berufsfahrer des Haager Unternehmens hatte auf einem Parkplatz am Brüsseler-Ring eine Ruhepause eingelegt. Die Flüchtlinge dürften die Gelegenheit genutzt und sich ganz vorne auf der Ladefläche versteckt haben.
Bevor der Lenker seine Fahrt fortsetzte, kontrollierte er das Fahrzeug - die versteckten Flüchtlinge blieben dabei jedoch unentdeckt. „Er ist dann zu seiner Entladestelle ca. 30 Kilometer neben Brüssel gefahren und musste dort circa eine Stunde auf die Entladung warten - die Mitfahrer haben zu diesem Zeitpunkt wohl bemerkt, dass der Lkw nicht Reiseziel England hat“, schildert Aigner die Geschehnisse weiter.
Dashcam filmte mit
Die Videoaufzeichnungen, die die folgenden Szenen festhielten, wurden von der Dashcam eines holländischen Lastwagens, der hinter dem aus Oberösterreich stand, aufgenommen (siehe Video oben). Darauf zu sehen ist, wie einer der Männer plötzlich seitlich aus dem Lkw springt. Er hatte sich ein Loch in die Plane geschlitzt.
Anschließend läuft der Unbekannte zur Rückseite des Schwerfahrzeuges, öffnet die Tür zur Ladefläche. Etwa fünf weitere Männer springen heraus, zwei weitere schlüpfen noch durch das Loch in der Plane. Anschließend suchen die Flüchtlinge das Weite. In diesem Moment bemerkte der Lenker, dass etwas Ungewöhnliches auf der Ladefläche im Gange war. Er stieg aus und sah die Flüchtlinge nur noch davonlaufen.
„Wir hoffen, dass weder ihr noch wir erneut in eine derartige Situation verwickelt werden - immerhin hätte dieser Vorfall für unseren Fahrer strafrechtliche Konsequenzen im Sinne einer Beihilfe zur Schlepperei bedeuten können“, warnt Aigner auf Facebook. Er meldete den Vorfall der Polizei.
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