Nach der tödlichen Messerattacke auf eine 75 Jahre alte Pensionistin in Niederösterreich laufen die Ermittlungen der Polizei weiter auf Hochtouren. Wie berichtet, war die Mutter eines Polizisten mit mehreren Stichen in den Hals getötet worden - dringend tatverdächtig: der 28 Jahre alte Enkel der Frau. Nun brach der mutmaßliche Täter in der polizeilichen Vernehmung sein Schweigen - und bestreitet, für den Tod seiner Großmutter verantwortlich zu sein. Am Montag wurde die U-Haft über den Verdächtigen verhängt.
„Er sagt, er war es nicht“, erklärte Anwalt Wolfgang Blaschitz am Montagnachmittag. Sein Mandant sitze aus Sicherheitsgründen in einer videoüberwachten Einzelzelle in der Justizanstalt Wiener Neustadt, so der Rechtsanwalt. Wie berichtet, soll der Verdächtige psychisch labil und in der Vergangenheit in Behandlung gewesen sein. Laut seinem Vater sei ihm nicht entsprechend geholfen worden, er sei nicht ernst genommen worden, hieß es.
Psychisch auffällig
Von einer psychischen Auffälligkeit sprach auch Blaschitz. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ein psychiatrisches Gutachten zum Verdächtigen in Auftrag zu geben, wie Sprecher Erich Habitzl erklärte. Bereits in der Vergangenheit habe es „Ermittlungen gegen den Beschuldigten“ gegeben - wegen anderer Sachverhalte, so Habitzl.
Gefunden worden war die Leiche der 75-Jährigen am Samstag in ihrer Wohnung in Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen. Die Pensionistin war mit mehreren Messerstichen in den Hals getötet worden. Der Enkelsohn der Frau wurde schließlich wegen dringenden Tatverdachts festgenommen.
Heuer bereits sechs Frauenmorde in Niederösterreich
Es war damit der bereits sechste Frauenmord in diesem Jahr in Niederösterreich, die nächste blutige Tat einer unheimliche Serie, die im Jänner ihren Lauf nahm.
Mit dem aktuellen Fall vom Samstag gibt es auch bundesweit eine traurige Bilanz: Mit elf Gewaltverbrechen mit neun weiblichen und zwei männlichen Opfern ist im Durchschnitt jede Woche eine tödliche Attacke zu beklagen. Die Zahl der Frauenmorde in Österreich ist so hoch wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr.
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