Der chinesische Mobilfunkgigant Huawei hat am Dienstagnachmittag bei einem großen Event in Paris sein neues Top-Smartphone enthüllt: das P30. Wie der Vorgänger kommt auch das P30 in einer Basis- und einer Pro-Variante in den Handel, wobei die Pro-Version die spannenderen Features bekommen hat. Größte Neuheit heuer: Die Kamera des P30 Pro soll unter Zuhilfenahme eines optischen Tricks einen zehnfachen Zoom bieten - und damit zur Nemesis der Kompaktkamera werden.
Geriet die klassische Kompaktkamera in den letzten Jahren ob immer besserer Smartphone-Kameras schon gehörig unter Druck, sagt Huawei mit seinem neuen Android-9-Smartphone P30 Pro nun auch noch der zoomstärkeren Bridgekamera den Kampf an. Das Top-Modell P30 Pro soll nicht weniger als zehnfach an ein Motiv heranzoomen.
Zwar handelt es sich offenbar um digital verstärkten Hybridzoom, durch einen optischen Trick mit einem Prisma in der Kameraoptik soll aber tatsächlich ein 7,8-facher optischer Zoom - 125 Millimeter Brennweite - möglich sein. Das Pro-Modell hat nebst mehr Zoom eine etwas lichtstärkere Optik, einen Tiefensensor und die bessere (optische) Bildstabilisierung für Haupt- und Zoomkamera.
Weniger Zoom beim P30-Basismodell
Beim „normalen“ P30 verspricht man noch einen fünffachen Zoom, auf der von Leica mitentwickelten Kamera wird eine Brennweite von 80 Millimetern angegeben. Bei beiden Modellen soll der Kirin-980-Prozessor mit speziellen Rechenkernen für Mustererkennung und Bildmanipulation beim Fotografieren mithelfen, Bilder stabilisieren, Motive erkennen und automatisch die optimalen Einstellungen wählen.
Die technischen Daten des neuen Huawei-Flaggschiffs:
Huawei P30 | Huawei P30 Pro | |
Prozessor | HiSilicon Kirin 980: | HiSilicon Kirin 980: |
RAM | 6 GB | 6-8 GB |
Display | 6,1 Zoll, 2340 x 1080 Pixel | 6,47 Zoll, 2340 x 1080 Pixel |
Speicher | 128 GB (+Speicherkartenslot) | 128/256/512 GB (+Speicherkartenslot) |
Hauptkamera | Dreifach-Kamera: | Dreifach-Kamera: |
Frontkamera | 32 Megapixel | 32 Megapixel |
Extras | proprietäre Speicherkarten | proprietäre Speicherkarten |
Akku | 3650 mAh (lädt via USB-C) | 4200 mAh (lädt via USB-C) |
Farben | Schwarz, Weiß, div. Effektfarben | Schwarz, Weiß, div. Effektfarben |
Bildsensor fängt gelbe statt grüner Pixel ein
Neben dem großzügigen Zoom - digital soll man laut Huawei sogar Faktor 50 erreichen - hat die Kamera des 30 Pro noch andere Eigenheiten. Der 1/1,7-Zoll-„Superspectrum“-Bildsensor soll statt grüner Pixel gelbe einfangen und dadurch enorm hohe ISO-Werte von bis zu bis zu 204.800 (P30) bzw. 409.600 (Pro-Modell) erreichen. Das verspricht eine sehr gute Schlechtlicht-Performance. Gefilmt wird in 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde und mit optischer Bildstabilisierung.
Der Time-of-Flight-Tiefensensor - Huawei wertet ihn werbewirksam als Kamera und spricht beim Pro-Modell von einer Vierfachkamera - hilft bei Bildern mit Hintergrundunschärfeeffekt. Manch ein Feature, das die Huawei-Ingenieure dem P30 spendiert haben - etwa gleichzeitig mit der Zoom- und der Weitwinkelkamera zu filmen - dürfte in der Praxis mehr Spielerei denn Must-have sein.
Neben der überarbeiteten Leica-Dreifachkamera hat Huawei dem P30 Pro noch einige Features des im Herbst erschienenen Mate 20 spendiert. So lässt sich die gläserne Rückseite in ein kabelloses Ladepad für andere Geräte umfunktionieren und der Fingerscanner findet nun bei beiden neuen Modellen - wie schon beim Mate 20 Pro - direkt im Display Platz. Beide Modelle nutzen nahezu randlose HDR-fähige OLED-Displays.
Speicher mit proprietären Karten erweiterbar
Einen Kopfhöreranschluss gibt es beim Pro-Modell nicht, einen Speicherkartenslot für die proprietären Nano Memory Cards dagegen bei beiden Modellen. Eine Schnellladefunktion soll beim P30 Pro Energie 40 Watt Leistung in den Akku pumpen und diesen in kürzester Zeit voll laden. Beide Modelle bieten eine äußerst hochauflösende Frontkamera.
Prozessor mit Hightech-Kühlung, „Acoustic Display“
Zwei Besonderheiten, die Huawei bei seiner Präsentation besonders hervorgehoben hat: Der Prozessor soll mit einem neuartigen Graphenfilm-Kühlsystem versehen worden sein, der auch bei längerer Belastung für eine effektive Wärmeabfuhr sorgen soll. Guten Klang soll die Smartphone-Neuheit durch eine „Acoustic Display Technology“ bieten, die das Display in Schwingung versetzt.
P30 kommt noch diese Woche nach Österreich
In Österreich will Huawei bereits am 29. März mit dem Verkauf des P30 (Pro) starten, vorbestellen kann man es ab sofort. Das P30 mit sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Flash-Speicher wird es in Schwarz und den schillernden Effektlackvarianten „Aurora“ und „Breathing Crystal“ für 700 Euro geben, das Pro-Modell kostet mit der gleichen Speicherausstattung 900 Euro und erscheint in Schwarz und „Aurora“.
Für 1000 Euro wird es eine P30-Pro-Variante mit acht statt sechs Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Speicher geben. Damit liegt Huaweis neues Flaggschiff preislich am gleichen hohen Niveau wie die Konkurrenz. Für die bei der Präsentation des P30 Pro gezeigte orange Version wurde zunächst kein Österreich-Start angekündigt.
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