Müll bedroht die Meere
EU-Parlamentarier billigen Einwegplastik-Verbot
Das Europaparlament hat am Mittwoch das Verbot von Einweg-Plastikartikeln gebilligt. Für das EU-Gesetz stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg. Spätestens 2021 müssen Produkte wie Trinkhalme, Teller und Wattestäbchen aus Einwegkunststoff durch umweltfreundlichere Artikel ersetzt werden. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) will, dass Österreich die Vorgaben rascher erfüllt.
Ab 2024 müssen außerdem die Deckel fest mit den Plastikflaschen verbunden sein. Zudem müssen die Flaschen anteilig aus recyceltem Material bestehen und ab 2029 zu mindestens 90 Prozent eingesammelt werden.
Plastik macht 80 Prozent des Mülls im Meer aus
Hintergrund ist die enorme Menge an Plastikmüll, die in den Ozeanen treibt. Nach Angaben der EU-Kommission sind mehr als 80 Prozent der Abfälle im Meer Plastikmüll. An den Stränden besteht der Müll vorwiegend aus Plastikflaschen, Kunststoffdeckeln und Zigarettenstummeln. Ohne eine Kursänderung könnte es laut EU-Kommission im Jahr 2050 bereits mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen geben.
Zu dem Verbot gehört auch die Reduktion bestimmter Artikel wie Fast-Food-Verpackungen oder Trinkbecher, wie auch die Kennzeichnungspflicht und Entsorgungsempfehlungen bei Produkten mit negativen Umweltauswirkungen (z. B. Feuchttücher und Luftballons).
Greenpeace begrüßt die Plastik-Richtlinie
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt die positive Abstimmung des EU-Parlaments über die Plastik-Richtlinie und sieht diesbezüglich die österreichische Regierung gefordert. „Diese soll entsprechend ihren eigenen Ankündigungen die Richtlinie umgehend in nationales Recht umsetzen. Darüber hinausgehend braucht es ein Pfandsystem, um die Plastik-Krise einzudämmen“, hieß es vonseiten der NGO.
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