Der EU-Wahlkampf stellt die koalitionäre Eintracht zwischen ÖVP und FPÖ schon jetzt auf die Probe: FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky fordert den Frontmann der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, wegen einer umstrittenen Forderung zum Rücktritt auf. ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas müsse sich von ihm „distanzieren“.
Kein Geld mehr aus dem EU-Haushalt für Parteien, die gegen die EU wettern. Man dürfe schließlich nicht so „naiv“ sein, die eigenen Gegner zu fördern - keine Institution der Welt tue dies. Diese extrem heikle Forderung stellte Manfred Weber, Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei bei der nahenden EU-Wahl, dieser Tage - und kassierte massive Schelte, vor allem von den vermutlich von ihm adressierten Rechtsparteien.
Video aus dem Archiv: Weber und Kurz rufen zu Kampf gegen Populisten auf
„Weber stellt jedes demokratische Prinzip infrage“
Die bislang wohl heftigste Attacke reitet nun just ein Österreicher: „Weber ruft hier offen zum Rechtsbruch auf und stellt jedes demokratische Prinzip infrage“, sagt Harald Vilimsky zur „Krone“. Er ist FPÖ-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl und brisanterweise auch Generalsekretär der auf Bundesebene mit der ÖVP koalierenden Blauen. Und geht es nach Vilimsky, dürfe Weber nun keinesfalls Kommissionspräsident werden - gar fordert der Freiheitliche den Rücktritt Webers, der laut ihm „nur unkritische Pro-Brüssel-Einheitsmeinungen“ finanziell fördern wolle. Rechtlich umsetzbar dürfte Webers Forderung übrigens nicht sein.
„Karas soll sich von Weber distanzieren“
Ins Visier nimmt der freiheitliche Provokateur auch ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas: Dieser müsse sich „von den absurden Plänen“ Webers, der übrigens Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz heuer zum Neujahrskonzert begleitet hatte (siehe auch Video oben), distanzieren.
Kronen Zeitung
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