Ist das Conchita oder ist das Wurst, fragten sich wohl viele, die den Auftritt des Sängers am roten Teppich der Goldenen Kamera in Berlin mitverfolgten. Eines ist hingegen klar: Mit seinem Outfit hat Tom Neuwirth, Conchita oder eben Wurst auf alle Fälle wieder einmal alle Blicke auf sich gezogen.
Als Conchita Wurst hat Tom Neuwirth 2014 mit Glitzer-Robe und langer Wallemähne samt Bart den Song Contest gewonnen. Vom Glamour seiner Kunstfigur hat sich der Sänger jedoch verabschiedet, macht mittlerweile sowohl als Conchita als auch unter dem Pseudonym Wurst Musik - und überrascht seine Fans jedes Mal aufs Neue mit einem neuen Look.
So auch am Samstagabend, als er über den roten Teppich der Goldenen Kamera in Berlin lief. Die Haare raspelkurz geschoren, mit einem dramatischen Lidstrich um die Augen und vor allem einem Outfit, das alle Blicke auf sich zog. Zur schlichten schwarzen Hose kombinierte der 30-Jährige Stiefeletten mit Mörder-Absatz. Obenrum gab‘s dafür noch weniger Stoff: Außer einer schwarzen Lack-Korsage trug Conchita - oder Wurst - nämlich nur eine Menge wuchtiger Ketten um den Hals sowie lange Lederhandschuhe.
Preis für Greta Thunberg
Aber auch sonst gab es bei der Verleihung der Goldenen Kamera viel zu sehen. Im Mittelpunkt des Abends stand der Klimawandel. Zum Beispiel, als Pianist Lang Lang und Sängerin Katie Melua gemeinsam das Lied „What A Wonderful World“ spielten. Im Hintergrund sah man Videobilder von Adlern, Löwen, Eisbergen. Oder auch, als Klimaaktivistin Greta Thunberg mit einer Goldenen Kamera geehrt wurde.
Die 16-Jährige stand in Turnschuhen auf der Bühne und widmete den Preis auch den Menschen, die sich für den Hambacher Forst in Deutschland einsetzten. Seit Monaten protestiert Thunberg immer freitags für einen beherzteren Kampf gegen den Klimawandel, Tausende Schüler sind ihr schon gefolgt und haben die Schule geschwänzt.
Thunberg habe die Menschen aufgerüttelt, sagte Laudator Michael „Bully“ Herbig in der ZDF-Show. Die junge Schwedin nutzte die Verleihung für ihre Botschaft. Berühmtheiten würden als Götter angesehen und könnten ihre Stimme nutzen, um die Leute wachzurütteln. „Wir stehen jetzt an einem Scheideweg unserer Geschichte.“
Gottschalk löste alte Wettschuld ein
Die Bühne erinnerte etwas an den Art-Deco-Stil aus den 1920ern. Als die Band Pur auftrat, kam man als Zuschauer kurz ins Stutzen: Ist das nicht ...? Ja, hinten sang tatsächlich Moderator Thomas Gottschalk mit. Der 68-Jährige löste eine alte Wettschuld aus seiner früheren TV-Sendung „Wetten, dass ..?“ ein, wie Moderator Steven Gätjen sagte.
„Ich habe 18 Jahre lang kein Auge zugetan wegen dieser verlorenen Wette“, scherzte Gottschalk. Pur-Sänger Hartmut Engler wirkte überrascht. Die Band habe nicht geglaubt, dass sich der Auftritt noch ergebe. Darauf Gottschalk: „Du, es gibt Dinge, mit denen rechnet man nicht, und die passieren trotzdem.“
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