Das zweijährige Kind einer Österreicherin, die sich der IS-Miliz angeschlossen hat, bleibt in Syrien - das gab das Außenministerium am Montag bekannt. Die Mutter habe eine Rückkehr des Kindes nach Österreich abgelehnt, auch sie selbst wolle in Syrien bleiben.
Ministerin Karin Kneissl hatte den Buben, der sich mit seiner Mutter in einem kurdischen Lager im Nordosten Syriens befindet, zurück nach Österreich holen wollen. Das Innenministerium hatte zugestimmt, dass nur das Kind nach Wien - konkret zu seiner Großmutter - zurückgebracht werden dürfe. Die Außenministerin habe daraufhin beauftragt, dass der Kontakt mit der Mutter aufgenommen werde. Doch die junge Wienerin lehnte ab.
„Unverhältnismäßig hohe Zahl“ an „Foreign Fighters“
Aus Österreich waren laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2017 insgesamt 313 „Foreign Fighters“ bekannt. Wie viele IS-Kämpfer aus Österreich derzeit genau in Syrien sind, könne man nicht sagen, so Kneissl, „die genaue Zahl schwankt“. Österreich habe aber eine „unverhältnismäßig hohe Zahl“ gemessen an seiner Bevölkerung - so wie Dänemark und Belgien auch. Man wisse zudem, dass einige IS-Kämpfer ums Leben gekommen seien.
Viele wollen zurück
Zudem sind insgesamt etwa 800 Kämpfer des IS nach der Zerschlagung der Terrormiliz in Syrien festgenommen worden. Viele von ihnen wollen nun zurück in ihre Heimat, um dort ihre Strafen abzusitzen. US-Präsident Donald Trump fordert etwa auch EU-Staaten auf, IS-Söldner zurückzunehmen.
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