Vor dem deutschen Bundesliga-Gipfel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund empfängt Bayern München am Mittwoch (18.30 Uhr) im Cup-Viertelfinale noch einen Underdog. Gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim können die Münchner eigentlich nur verlieren. Trainer Niko Kovac ist vor allem darum bemüht, dass seine Spieler nicht bereits den Titel-Showdown mit Dortmund am Samstag im Kopf haben.
„Ich kann das ausblenden“, versicherte Kovac vor dem Pokalduell mit dem aktuellen Tabellensechsten der zweithöchsten Spielklasse. Nach dem jüngsten 1:1 in der Liga gegen Freiburg war beim Rekordmeister vor allem ein Einstellungsproblem diagnostiziert worden. „Wir erwarten jetzt alle eine Reaktion“, erklärte Hasan Salihamidzic. Der Sportdirektor bezog diese Aussage explizit auf das Dortmund-Spiel. Kovac erwartet die Reaktion aber bereits gegen Heidenheim.
Eine Blamage können die Münchner drei Tage vor dem Ligaschlager nicht gebrauchen. ÖFB-Star David Alaba dürfte wegen seiner muskulären Probleme gegen den Zweitligisten noch geschont werden. Auf der Gegenseite steht Landsmann Nikola Dovedan vor dem vielleicht größten Spiel seiner Karriere. Der 24-jährige Niederösterreicher hat für Heidenheim in dieser Saison bisher neun Pflichtspiel-Tore erzielt, drei davon im Cup.
Auf der Abschussliste haben die Heidenheimer in dieser Pokal-Saison im Achtelfinale bereits Bayer Leverkusen (2:1). Dazu weiß Trainer Frank Schmidt, wie man mit einem krassen Außenseiter gegen die Bayern zum Helden wird. Als Verteidiger des damaligen Regionalligisten TSV Vestenbergsgreuth warf er die Münchner 1994 in der ersten Cup-Runde aus dem Bewerb (1:0).
„Wenn Bayern uns keine Tür aufmacht, kann es auch ein böser Abend werden“, warnte Schmidt. „Mehr Außenseiter kann man in Deutschland nicht sein.“ Dennoch ließ er sein Team vorsorglich Elfmeterschießen üben. Heidenheim will mutig auftreten. Schmidt: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sehr erdrückt werden. Wenn wir uns nur damit beschäftigen, einen oder zwei Mannschaftsbusse vor dem Sechzehner zu parken, wird es schiefgehen.“
Weniger klar sind die Rollen im zweiten Mittwoch-Spiel verteilt. Schalke 04 empfängt nach dem jüngsten Befreiungsschlag in der Liga gegen Hannover (1:0) den Tabellensechsten Werder Bremen. Die Bremer sind elf Pflichtspiele ungeschlagen, sehen sich beim kriselnden Vizemeister aber nicht als Favorit. „Egal wie Schalke in der Liga steht, im DFB-Pokal spielt das keine Rolle“, meinte der zuletzt herausragende Angreifer Max Kruse.
Österreicher werden bei beiden Teams nicht in der Startformation erwartet. Bei Schalke kehrt Stürmer Guido Burgstaller nach seiner Zahn-OP erst in den Kader zurück. Bei den Bremern dürften Martin Harnik und Marco Friedl vorerst mit der Ersatzbank vorliebnehmen müssen. Werder hat den DFB-Pokal bisher sechsmal gewonnen (zuletzt 2009), Schalke fünfmal (zuletzt 2011). Öfter triumphierten nur die Bayern. Sie sind mit 18 Cup-Titeln Rekordgewinner.
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