Der deutsche Philosoph Richard David Precht hat vor einer Arbeitswelt gewarnt, in der die Digitalisierung Millionen von Jobs verschwinden lässt. Viele Menschen würden ihre Arbeit verlieren, auch werde es Lohndumping geben, sagte er auf der Hannover Messe beim Kongress zur Zukunft der Arbeit. Gleichzeitig hätten IT-Spitzenkräfte, Dienstleister und das Handwerk Zukunft.
Selbst IT-Jobs seien bedroht: Er gehe davon aus, dass Roboter sich künftig selbst programmierten. Dann würden Millionen IT-Jobs wegfallen. Das gelte auch für den Beruf des Bürokaufmanns, in dem in Deutschland rund 7,2 Millionen Menschen arbeiteten.
Precht machte aber auch klar: „Selbst wenn man etwas ersetzen kann, wird es nicht notwendig geschehen.“ Es werde sicher in 20 Jahren noch Kindergärtner und Kindergärtnerinnen geben. Wo man aber keinen Wert auf menschlichen Kontakt lege, könnten Millionen von Jobs wegfallen: „Neue Jobs entstehen, aber unglaublich viele fallen weg.“ Auch die sozialen Umlagesysteme etwa für die Pension sieht er als bedroht an und sprach sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus. Daher sei eine andere Art der Grundversorgung notwendig.
„Recht auf anständiges Leben“
Um Grundbedürfnisse geht es auch Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh: „Wir werden weniger Beschäftigte haben“, sagte er mit Blick auf Volkswagen und das „Zukunftspakt“ genannte Sparpaket. Dieses sieht unter anderem vor, dass weltweit 30.000 Stellen gestrichen werden, gleichzeitig aber 9000 Jobs dank Zukunftstechnologien entstehen. Notwendig sei eine Arbeit, mit der man so viel Geld verdienen könne, dass man sein Leben gestalten könne: „Ich brauche kein Recht auf Arbeit, sondern auf ein anständiges Leben.“
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