Start für 2020 geplant

Mars-Hubschrauber der NASA besteht ersten Flugtest

Wissenschaft
04.04.2019 07:01

Im Rahmen einer 2020 startenden Mission will die US-Raumfahrtbehörde NASA den Mars aus ganz neuen Blickwinkeln erkunden: Aus der Vogelperspektive, mit einem drohnenartigen Hubschrauber. Dieser hat vor Kurzem seine ersten Flugtests unter Marsbedingungen erfolgreich bestanden. In einer Vakuumkammer zeigte das nur 1,8 Kilogramm schwere Mini-Fluggerät, dass es auch in der sehr dünnen Atmosphäre des Roten Planeten abheben und fliegen kann (siehe Video oben).

Zwei Mal hob der Mini-Hubschrauber ab und schwebte wenige Zentimeter über dem Boden. „Wir brauchten nur diese fünf Zentimeter Höhe, um alle nötigen Daten zu sammeln“, sagt Teddy Tzanetos vom Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien. „Sie bestätigen, dass unser Mars-Hubschrauber autonom in einer Mars-Atmosphäre fliegen kann. Es war ein großartiger erster Flug.“

Der Mars-Hubschrauber der NASA (Bild: NASA/JPL-Caltech)
Der Mars-Hubschrauber der NASA

Der halbautonome „Mars Helicopter“ soll Mitte 2020 zusammen mit einem neuen Marsrover die Reise zum Roten Planeten antreten und im Februar 2021 auf diesem landen. „Die Vorstellung, dass ein Hubschrauber über die Oberfläche eines anderen Planeten fliegt (das Video unten zeigt eine Animation), ist aufregend“, erklärte NASA-Chef Jim Bridenstine im Vorjahr.

Dünne Atmosphäre als besondere Herausforderung
Eine besondere technische Herausforderung ist die dünne Atmosphäre des Roten Planeten. Um sich in der Höhe halten zu können, muss der Mini-Hubschrauber superleicht und ganz besonders antriebsstark sein. Der Höhenrekord für einen Helikopterflug auf der Erde liegt bei 12.100 Metern. Die Mars-Atmosphäre ist so dünn, dass die Flughöhe des Hubschraubers beim Abheben auf dem Mars schon einer Höhe von rund 30.500 Metern auf der Erde entspricht.

Die zwei gegenläufigen Rotoren des „Mars Helicopter“ (Bild: NASA/JPL-Caltech)
Die zwei gegenläufigen Rotoren des „Mars Helicopter“

Hohes Risiko für neues NASA-Projekt
Der „Mars Helicopter“ verfügt über ein gegenläufiges Rotorenpaar (Bild oben), das sich rund 3000 Mal pro Minute dreht - das ist zehnmal schneller als bei einem normalen Hubschrauber. Das Projekt trage ein „hohes Risiko“ mit sich, räumt die NASA ein, biete allerdings im Erfolgsfall auch die Aussicht auf „hohe Erträge“.

Der Mars-Rover „Perseverance“ (Bild: NASA/JPL-Caltech)
Der Mars-Rover „Perseverance“

Sollte der Hubschrauber nicht funktionieren, wird das Projekt trotzdem nicht scheitern. Denn das Herzstück der Mission, ein neuer Marsrover (Bild oben), wird unabhängig davon funktionieren. Er soll Bodenschätze erforschen, nach Spuren früheren Lebens suchen und Informationen zur Bewohnbarkeit des Roten Planeten sammeln, so die NASA.

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