Mit den Galaxy Buds hat Samsung erst kürzlich seine Palette sogenannter True-Wireless-Inears um ein weiteres Paar kabelloser Ohrhörer erweitert. Die neuen Stöpsel sind klein, aber sind sie auch oho? Der krone.at-Test verrät es.
Das Design
… der in den Farben Schwarz, Weiß und Gelb erhältlichen und jeweils lediglich sechs Gramm „schweren“ Stöpsel weiß zu gefallen. Die getestete weiße Version mit ihrem Perlmutt-Finish wirkt sehr elegant und zugleich unaufdringlich. Dazu trägt auch bei, dass die Stöpsel aufgrund ihrer kompakten Bauweise nahezu vollständig in der Ohrmuschel verschwinden und dadurch kaum auffallen. Letzteres gilt auch für das 41 Gramm leichte und nur wenige Zentimeter kleine Ladeetui, das bequem in jeder Hand- oder Hosentasche Platz findet.
Die Inbetriebnahme
… der Galaxy Buds gestaltet sich besonders einfach und komfortabel. Das Öffnen des Ladeetuis aktiviert die automatische Suche nach Bluetooth-Geräten in der Nähe. Einmal gekoppelt, müssen die Stöpsel nur noch entnommen und ins Ohr eingesetzt werden. Einen Ein- bzw. Aus-Schalter sucht man vergeblich. Werden die Galaxy Buds nicht mehr benötigt, wandern sie einfach zurück ins Etui.
Der Tragekomfort
… ist - zu unserer Überraschung - ausgezeichnet. Die Galaxy Buds sitzen bereits mit der Standard-Stöpselgröße fest im Ohr; ein kleiner Silikonflügel, der quasi in die Ohrmuschel geklemmt wird, sorgt für zusätzlichen Halt. Besonders Sportliche, die dennoch Angst haben sollten, einen der Stöpsel beim Training zu verlieren, können beruhigt sein: Über die Funktion „Find my Earbuds“ in der dazugehörigen App lassen sich die Stöpsel mittels Piepton akustisch orten.
Die Laufzeit
… der Galaxy Buds ist mit bis zu sechs Stunden am Stück für True-Wireless-Stöpsel vergleichsweise lang. Das Ladeetui hält mit bis zu sieben Stunden jedoch im Gegenzug nur relativ wenig Reserven bereit. Zum Vergleich: Apples AirPods schaffen nur bis zu fünf Stunden am Stück, bieten aber bis zu 24 weitere Stunden mittels Ladecase. So oder so: Für den Langstreckenflug sind kabellose Stöpsel nach wie vor nur bedingt geeignet.
Wer übrigens ein Samsungs Galaxy S10, Huawei Mate 20 Pro oder P30 Pro sein Eigen nennt, kann über dieses dank Unterstützung des Qi-Standards die Galaxy Buds auch kabellos mit Strom versorgen.
Der Klang
… ist für Ohrhörer dieser Größe passabel, vollends überzeugen kann er aufgrund der höhenlastigen Aussteuerung aber nicht. Die über die App verfügbaren Presets - von „Bass Boost“ über „Weich“ bis hin zu „Klar“ und „Höhenanhebung“ - schaffen diesbezüglich nur geringfügig Abhilfe. Am besten gefallen hat uns noch die EQ-Einstellung „Dynamisch“.
Die Sprachqualität bei Telefonaten, die sich mithilfe der zwei Mikrofone in den beiden Stöpseln annehmen lassen, war im Test befriedigend. Die Verständigung funktionierte zwar, der Klang wirkte jedoch sehr blechern. In diesem Zusammenhang ebenfalls verbesserungswürdig erscheint die Abstufung der Lautstärke. Oftmals waren die Songs entweder zu leise oder zu laut - ein Punkt, der sich allerdings mittels Firmware-Update beheben lassen sollte.
Die Bedienung
… der Galaxy Buds erfolgt per Touch über die entsprechend berührungsempfindlichen Außenseiten der Stöpsel. Durch ein- oder mehrfaches Drücken oder Halten lassen sich so Songs pausieren, skippen oder in der Lautstärke regulieren. In der Theorie zumindest. In der Praxis ist das richtige Timing entscheidend, um statt etwa zum nächsten Song zu springen diesen nicht versehentlich zu pausieren. Das passierte im Test leider auch nach mehreren Tagen der Nutzung regelmäßig, sodass der Bedienung über das Smartphone bzw. MP3-Player letztlich der Vorzug gegeben wurde.
Die App
… bietet abgesehen von den EQ-Einstellungen weitere Anpassungsmöglichkeiten für Nutzer. So lässt sich etwa festlegen, welche Funktion beim Berühren und Halten der Touchpads aktiviert werden soll. Standardmäßig ist hier die Annahme von Sprachbefehlen eingestellt, alternativ lassen sich die Lautstärke (links leiser, rechts lauter) oder die Funktion „Schnelle Umgebungsgeräusche“ wählen.
Letztere erlaubt es, Umgebungsgeräusche, beispielsweise Durchsagen im Zug, einzublenden. Den Stöpsel einfach aus dem Ohr zu nehmen, ist jedoch oftmals die sinnvollere Alternative. Zudem kann das Touchpad auf Wunsch auch ganz deaktiviert werden.
Einzige Voraussetzung: ein Android-Smartphone. Für Apples iPhone gibt es die Anwendung nämlich bislang nicht, und auch bei Verwendungen mit einem MP3-Player mit älterem Bluetooth-Profil (Version 2.5) wurden bestimmte Funktionen wie die Lautstärkeregulierung durch Berühren und Halten des Touchpads nicht unterstützt.
Die Bluetooth-Verbindung
… hatte im Test übrigens vermehrt mit Aussetzern bzw. Synchronisierungsproblemen zu kämpfen, was zu Verschiebungen im Stereo-Signal führte. Durch ein zwischenzeitliches Firmware-Update wurde diese Unannehmlichkeit weitgehend, aber nicht völlig behoben.
Fazit: Vollends überzeugen kann Samsung mit seinen aktuell günstigstenfalls rund 130 Euro teuren Galaxy Buds nicht. Der komfortablen Handhabung, dem guten Tragekomfort und der langen Laufzeit am Stück stehen die nur durchschnittliche Gesamtlaufzeit, die zu sensible Gestensteuerung und vor allem der - konstruktionsbedingt - Bässe vermissende, sehr höhenlastige Klang gegenüber.
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