Kinderpornografie
Campingplatz-Missbrauch: Immer mehr Opfer bekannt
Welches Martyrium Kinder über Jahre hinweg auf einem Campingplatz im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen durchleben mussten, beschäftigt seit der Festnahme von drei Verdächtigen Ende Jänner die Behörden und die Öffentlichkeit. Mittlerweile ist die Zahl der Opfer auf 40 gestiegen. Der Kreis der Beschuldigten hat sich ebenfalls ausgeweitet. Nun ermittelt die Polizei bereits gegen acht Beschuldigte. Sie sollen den drei Hauptverdächtigen beim Missbrauch geholfen und selbst kinderpornografisches Material gesammelt haben.
In Lügde bei Detmold (siehe Karte unten) soll ein arbeitsloser Dauercamper mit einem Komplizen über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Der 56-Jährige setzte dabei sein Pflegekind, ein kleines Mädchen, den Ermittlungen zufolge ein, um andere Kinder anzulocken.
Einer der Verdächtigen soll die Missbrauchstaten live im Internet verfolgt haben. Gegen die weiteren Beschuldigten wird wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material von dem Campingplatz, Strafvereitelung oder Beihilfe zum Missbrauch ermittelt. Unter den Beschuldigten finden sich auch jeweils ein Elternteil.
Große Versäumnisse und verschwundenes Beweismaterial
Der Fall hat sich wegen großer Versäumnisse bei den Ermittlern und dem Verschwinden von Beweismaterial auch zu einem Polizeiskandal entwickelt. Zudem sollen Jugendämter frühe Hinweise auf den sexuellen Missbrauch falsch eingeschätzt haben. Es wird gegen Jugendamtsmitarbeiter und Polizisten ermittelt.
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