„Noch nie so abwesend“
Migrantenschiff vor Lampedusa: NGO-Kritik an EU
Das NGO-Rettungsschiff Alan Kurdi der deutschen Organisation Sea-Eye befindet sich außerhalb italienischer Gewässer 15 Seemeilen von der süditalienischen Insel Lampedusa entfernt. An Bord sind 64 gerettete Migranten und 17 Crewmitglieder. Italien will dem Schiff aber die Landung in italienischen Häfen verweigern und sprach eine Drohung aus. Die NGO veröffentlichte per Twitter einen Appell für „eine politische Lösung“. Zudem übte sie scharfe Kritik an der EU: „Noch nie war sie so abwesend.“
„Kinder sind in den Armen ihrer Mütter auf der Krankenstation der Alan Kurdi besser aufgehoben als auf einem Schlauchboot, nach dem niemand sucht. Es gibt keine EU-Rettungsschiffe mehr. Noch immer werden 50 Menschen vermisst“, schrieb die NGO auf Twitter. Ihr zufolge würden Nachrichtenagenturen derzeit von Eskalationen des libyschen Bürgerkriegs berichten. „Noch nie war die EU so abwesend“, so Sea-Eye.
Die Organisation suche nach eigenen Angaben nach einem sicheren Hafen, man stehe dazu im Austausch mit dem Auswärtigen Amt Deutschlands.
Rom: „Schiff darf nicht in italienische Hoheitsgewässer fahren“
Das Schiff dürfe nicht in italienische Hoheitsgewässer fahren, ein Verstoß gegen diese Vorschrift gefährde die nationale Sicherheit, hieß es am Donnerstag in einem Brief des italienischen Außenministeriums an den deutschen Botschafter in Rom. Es sei Aufgabe des Flaggenstaates, dafür zu sorgen, dass das Schiff die Vorschriften einhalte.
Salvini: „Schiff ist deutsches Eigentum“
„Das Schiff ist deutsches Eigentum, unter deutscher Flagge, mit deutscher Besatzung“, erklärte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Donnerstag am Rande eines Treffens der G7-Innenminister in Paris.
Das Schiff hatte nach eigenen Angaben vom Mittwoch 64 Flüchtlinge vor der libyschen Küste aus einem Schlauchboot gerettet, darunter Kinder und Frauen.
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