Ergebnisse in 3 Tagen

Ukraine-Wahl: Kandidaten beim Drogentest

Ausland
05.04.2019 13:34

Kuriose Blüten treibt der Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine: Staatschef Petro Poroschenko ließ sich am Freitagvormittag vor laufenden Kameras im Kiewer Olympiastadion Blut abnehmen, um es auf Drogen und Alkohol testen zu lassen. Auch sein Konkurrent in der Stichwahl, der Komiker Wolodymyr Selenskij, unterzog sich dem Test.

Zuvor hatte Poroschenko (53) die Herausforderung Selenskijs zu einem Rededuell in der Arena angenommen. Den Bluttest hatte der Selenskij (41) als Bedingung gestellt - weil das Land einen gesunden Präsidenten brauche, wie er sagte. Die Stichwahl soll am 21. April sein. Der Termin für das Duell, das wenige Tage davor angesetzt werden dürfte, steht noch nicht endgültig fest.

Ergebnisse in drei Tagen
Auch Selenskij ließ sich Blut abnehmen. „Zum Glück habe ich aber viel davon - junges Blut“, sagte der Kabarettist und Schauspieler. In drei Tagen werde es die Ergebnisse des privaten Labors geben. Bei Poroschenko gab es in Schnelltests offiziellen Angaben zufolge keine Rückstände von Drogen.

Petro Poroschenko (Bild: AFP )
Petro Poroschenko
Wolodymyr Selenskyj (Bild: APA/HERWIG HÖLLER)
Wolodymyr Selenskyj

Poroschenko: „Das ist keine Show“
Der Staatschef hatte Selenskij aufgefordert, sich wie ein Mann zu verhalten und ohne Vorbedingungen der Konfrontation zu stellen. „Das ist keine Show, es geht um das Recht der ukrainischen Bürger, eine volle und umfassende Information über die Programme, Pläne der Kandidaten zu bekommen“, sagte Poroschenko nach der Blutabnahme.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beim Opernball 2018 (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beim Opernball 2018

Prowestlicher Kurs bei beiden Kandidaten
Beide Kandidaten stehen für einen prowestlichen Kurs mit einer künftigen Mitgliedschaft in der EU. Sie kommunizieren bisher nur per Videobotschaften miteinander. Die erste Runde hatte Selenskij am Sonntag haushoch mit mehr als 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Poroschenko musste im Vergleich zu 2014 starke Einbußen hinnehmen und landete bei knapp 16 Prozent. Rund 30 Millionen Ukrainer sind wahlberechtigt.

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