Nicht gerade zimperlich dürften ein Pfleger und eine Pflegerin der Lebenshilfe Baumgarten an der March (NÖ) mit einem Burschen, der an Autismus (ASS) leidet, umgegangen sein: Schwerwiegende Vorwürfe sollen der Grund für die fristlose Entlassung der Angestellten gewesen sein. Auch die Polizei ermittelt nun intensiv.
„Er wurde wiederholt an Händen und Füßen gefesselt, durch den Raum geschleift und mit eiskaltem Wasser übergossen“, berichten mehrere Insider (Namen der Redaktion bekannt). Der 16-Jährige stand erst wenige Wochen unter Betreuung. Relativ bald fielen der Mutter jedoch Ungereimtheiten auf: Sie entdeckte verdächtige rote Striemen an den Armen ihres Sohnes und erstattete schließlich Anzeige.
Christian Albert, Leiter der Lebenshilfe NÖ, zog die Notbremse und unterstützte interne Ermittlungen. Vorwürfe an die beiden Pfleger: unangemessene Betreuungshandlungen und freiheitsbeschränkende Aktionen. Sie wurden sofort vom Dienst suspendiert, wie Albert der „Krone“ bestätigt.
Einzelfall oder weitere Vorfälle?
Unabhängig davon gehen die Ermittlungen der Polizei weiter, denn es stehen Fragen im Raum: War dies ein Einzelfall? Oder hat es auch andere Vorfälle gegeben - und wenn ja, wie lange sind diese bereits unbemerkt geblieben?
Andreas Leisser, Kronen Zeitung
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