KH-Nord-U-Kommission

Wehsely provoziert: „Würde es wieder so machen“

Wien
06.04.2019 06:00

Da waren sie wieder: Ex-Stadträtin Sonja Wehsely, Ex-KAV-Direktor Wilhelm Marhold und Architekt Albert Wimmer mussten sich am Freitag erneut vor der U-Kommission für das Krankenhaus Nord verantworten. Mit ihnen war auch der Grundkonsens wieder da: Schuld sind immer die anderen. Wehsely setzte noch einen drauf: Sie würde es heute genauso wieder machen!

„Kritik ist berechtigt, aber nicht wegen meines Verschuldens“, befand Architekt Albert Wimmer. „Das Projekt ist zum Zeitpunkt meines Ausscheidens am 12. Dezember 2013 im Kosten- und Zeitplan gelegen“, sagte der ehemalige KAV-Generaldirektor Wilhelm Marhold. Probleme sah er erst nach seinem Ausscheiden und mit seinem Nachfolger Udo Janßen sowie dessen Stellvertreter Thomas Balazs eintreten.

Architekt Albert Wimmer (Bild: Gerhard Bartel)
Architekt Albert Wimmer
Ex-Direktor Wilhelm Marhold (Bild: Gerhard Bartel)
Ex-Direktor Wilhelm Marhold

Ex-Stadträtin Sonja Wehsely aber krönte die Parade, als sie erklärte, dass sie es heute genauso wieder machen würde. Wieder würde sie die gleichen Personalentscheidungen treffen. Wieder würde sie Informationen über Probleme der Öffentlichkeit so lange vorenthalten, bis es keine Möglichkeit mehr gäbe, die Probleme zu korrigieren.

Ex-Stadträtin Sonja Wehsely trat erneut in den Zeugenstand. (Bild: Zwefo)
Ex-Stadträtin Sonja Wehsely trat erneut in den Zeugenstand.
(Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)

ÖVP: „Ein unfassbares Demokratieverständnis“
Die Opposition schäumte in der vorletzten Sitzung der Untersuchungskommission über den harschen Ton der Befragten. „Das Demokratieverständnis der ehemaligen Stadträtin Wehsely ist unfassbar“, so Ingrid Korosec von der ÖVP. Obwohl schon 2014 die begleitende Kontrolle von Kosten bis zu einer Milliarde und einer Bauzeitverlängerung von neun Monaten berichtet hatte, würde Wehsely die Öffentlichkeit wieder nicht aufklären, so ihre Kritik. „Auch Architekt Wimmer schiebt die Verantwortung nur im Kreis.“ Bei sich selber sah niemand Schuld.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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