Absturz in Thailand

„Krone“ begleitete Lauda auf seinem schwersten Weg

60 Jahre
11.04.2019 05:53

26. Mai 1991 ist das Datum, das in die Geschichte Österreichs als „Tag der Trauer“ eingeht: Denn da stürzte die „Mozart“, eine neue Boeing 767 der Lauda Air, über Thailand ab. Beim Drama kamen alle 223 Insassen ums Leben, darunter 96 Österreicher.

„Die hatten alle absolut keine Überlebenschance“, wiederholte Niki Lauda an der Absturzstelle im Dschungel Thailands gebetsmühlenartig. Er war betroffen, fassungslos, geschockt. „Krone“-Reporter Michael Jeannée und Fotograf Klemens Groh begleiteten „Niki Nazionale“ auf seinem schwersten Weg als Flugunternehmer. Er wollte sich inmitten der Wrackteile ein Bild von dem schrecklichsten Flugunglück der österreichischen Geschichte machen.

„Krone“-Fotograf Klemens Groh dokumentierte, wie „Niki Nazionale“ die Absturzstelle inspizierte. (Bild: Reinhard Holl)
„Krone“-Fotograf Klemens Groh dokumentierte, wie „Niki Nazionale“ die Absturzstelle inspizierte.

Direkt aus dem Dschungel berichtete das „Krone"-Team, wie Lauda die Absturzstelle, die einem Schlachtfeld glich, inspizierte. 213 Passagiere, unter ihnen 96 Österreicher sowie zehn Besatzungsmitglieder, waren chancenlos, als die Maschine 16 Minuten nach dem Start vom Flughafen Bangkok vom Radarschirm verschwand. Wochenlang wurde über die Ursache der Katastrophe gerätselt. Lag etwa ein menschliches Versagen vor? Oder gab es gar einen Terroranschlag? Keines von beiden!

Österreichs Formel-1-Legende Niki Lauda (Bild: APA/EPA/VALDRIN XHEMAJ)
Österreichs Formel-1-Legende Niki Lauda

Die Schubumkehr hatte sich fatalerweise im Flug eingeschaltet
Tatsächlich hatte sich in 8000 Meter Höhe an einem Triebwerk der Umkehrschub aktiviert, der normalerweise nur am Boden der Bremswirkung dienen soll. „Plötzlich schob das eine Triebwerk nach vorne, das andere nach hinten“, so der Airline-Boss. Ein technisches Gebrechen also, das niemals hätte passieren dürfen und den Piloten Tom Welch und Josef Thurner nicht den Funken einer Chance ließ.

Bei dem Drama kamen alle 223 Insassen ums Leben, darunter 96 Österreicher. (Bild: AFP)
Bei dem Drama kamen alle 223 Insassen ums Leben, darunter 96 Österreicher.

Schreckensszenen müssen sich im Passagierraum abgespielt haben. Die „Mozart“ raste im Sturzflug zu Boden. In 6000 Meter Höhe brach der Jet auseinander und stürzte ins unwegsame Gelände der Bambuswälder in der Provinz Suphan Buri, nahe der burmesischen Grenze. Augenzeugen berichteten: “Wir sahen einen riesigen Feuerball am Himmel, dann fielen brennende Trümmer zur Erde." Rettungsmannschaften, die in den Dschungel entsandt wurden, mussten feststellen: keine Überlebenden. Schwacher Trost: Zwei Jahre nach dem Drama überwies Boeing an die Hinterbliebenen Entschädigungen.

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(Bild: kmm)



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