Warnung vor Gefahren

Uni Graz entwickelt Hightech-Bienenstock

Elektronik
09.04.2019 08:02

Nahrungsmangel, Pestizide, Krankheitserreger, die Witterung: Bienen sind zunehmend nachteiligen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Um den Insekten das Überleben zu erleichtern, entwickeln internationale Forscher unter Federführung der Uni Graz im Rahmen des EU-Projekts „Hiveopolis“ eine „Smart City“ für Bienen.

Dass Bienen und Roboter miteinander interagieren können, hat das Forscherteam um den Zoologen und Leiter des „Artificial Life Lab“, Thomas Schmickl, erst jüngst in einer Versuchsanordnung gezeigt: Bienen und Zebrafische können mit Robotern als „Mittelsmänner“ gegenseitig Impulse aussenden und darauf reagieren - und das sogar über mehrere Hundert Kilometer Distanz zwischen Graz und dem Schweizer Lausanne. Nun wollen die Forscher ihre Technologie in den Bienenstock integrieren.

(Bild: APA/EPFL/FRANK BONNET, krone.at-Grafik)

Warnung vor Gefahren
„Unser Ziel ist es, den Insekten Technologien zur Verfügung zu stellen, die ihnen helfen, auf Veränderungen der Umwelt rechtzeitig zu reagieren“, erklärte Schmickl. So sollen die staatenbildenden Insekten unter anderem frühzeitig vor Gefahren in ihrer Umgebung wie bevorstehenden Wetterwechseln, die ihre Brut gefährden könnten, gewarnt werden, während Sensoren (Bild unten) die Temperatur in der Wabe regulieren und damit die Aufzuchtbedingungen für die Nachkommen verbessern.

(Bild: Heviopolis)

Darüber hinaus sollen digitale Landkarten Hinweise auf Pestizide bei den Nahrungsquellen liefern und Warnungen an den Stock senden. Und die kleinen Honigproduzenten sollen gezielt zu den für sie optimalen Blüten gelenkt werden. Dazu sollen die kleinen in Graz entwickelten Roboter den Bienentanz - der übrigens vom an der Uni Graz tätigen Nobelpreisträger Karl von Frisch entschlüsselt wurde - imitieren und so das Bienenvolk benachrichtigen.

(Bild: ©gertrudda - stock.adobe.com)

Einflussnahme auf Bestäubungsflüge
„Wir wollen darauf Einfluss nehmen, wohin die Insekten ihre Bestäubungsflüge machen“, erklärt Schmickl. Interessensgruppen wie Imker, Landwirte, Programmierer, Umweltschützer und Pädagogen sollen ebenfalls in die Forschung eingebunden werden und bei der Entwicklung des smarten Bienenstocks mitarbeiten.

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