Für die im renommierten Fachmagazin „Nature“ veröffentlichte Studie kombinierte das 15 Personen umfassende Forscherteam unter der Leitung der Uni Zürich glaziologische Feldbeobachtungen mit geodätischen Satellitenmessungen. „Dank der Kombination verschiedener Messmethoden können wir eine bisher nicht dagewesene Zahl an Messungen vorlegen“, informiert Assistenzprofessor Fabien Maussion. „Unsere Daten basieren somit auf realen Messungen über klassische Beobachtung der Gletscher auf der Erde und Satelliten im Weltraum und somit nicht auf Prognosen oder numerischen Modellierungen.“
19.000 Gletscher
Das Team konnte die Veränderungen der Eisdicke von mehr als 19.000 Gletschern weltweit rekonstruieren. Möglich wurde dies auch mit der Datenbank des „World Glacier Monitoring Service“ (WGMS), in die hunderte Forscher ihre Satellitenanalysen einbrachten. Studienleiter Michael Zemp (Uni Zürich) – er ist auch Leiter des WGMS – zu den Messmethoden: „Die glaziologischen Messungen vor Ort liefern die jährlichen Schwankungen, die Satellitendaten ermöglichen es, den Gesamteisverlust über Jahrzehnte zu bestimmen.“
Laut den Forschern hat der globale Massenverlust von Gletschereis in den vergangenen 30 Jahren deutlich zugenommen und beträgt derzeit 335 Milliarden Tonnen pro Jahr. Dies entspricht dem Anstieg des Meeresspiegels um fast 1 Millimeter im Jahr.
25 bis 30 Prozent
„Weltweit verlieren wir etwa das Dreifache des in den gesamten europäischen Alpen gespeicherten Eisvolumens – jährlich“, weiß Glaziologe Zemp. Das geschmolzene Eis der Gletscher macht damit 25 bis 30 Prozent des aktuellen Anstiegs des globalen Meeresspiegels aus!
Dieser Eisverlust aller Gletscher entspricht in etwa dem Masseverlust des grönländischen Eisschildes und übersteigt zudem deutlich den der Antarktis.
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