„Manuelas Tod war ein schrecklicher Unfall“, hat der 19 Jahre alte Yazan A. - der dringend tatverdächtig ist, seine 16 Jahre alte Ex-Freundin Manuela K. nach einer Partynacht getötet und ihre Leiche im Anton-Wodica-Park in Wiener Neustadt unter Laub und Ästen versteckt zu haben - beteuert. Unglücklich sei sie im Zuge eines Streits mit dem Hals gegen die Lehne einer Bank gefallen und gestorben. Das nun vorliegende Gutachten allerdings besagt eindeutig: Die 16-Jährige wurde erdrosselt.
Schon im Vorfeld hatte ein gerichtsmedizinischer Befund ergeben, dass das junge Mädchen eines gewaltsamen Todes starb und wohl mit einem Gürtel erdrosselt wurde, ehe der Leichnam im Park versteckt wurde.
Erst Geständnis, dann Unterschrift verweigert
Dass er Manuela K. getötet habe, hatte der mutmaßliche Täter nach seiner Flucht bzw. Festnahme in Wien in einem von der Polizei aufgenommenen Protokoll zunächst gegenüber Beamten gestanden, sich danach jedoch in Schweigen gehüllt und schlussendlich eine Unterschrift verweigert. Reue habe der Verdächtige keine gezeigt, hieß es damals.
„Unglücklich auf Lehne“ gestürzt
Bei einem Lokalaugenschein im Februar am Ort des Geschehens im Anton-Wodrica-Park sprach der 19-jährige Verdächtige Yazan A. dann von einem tragischen Unfallgeschehen, der mit dem Tod der 16 Jahre alten Manuela geendet haben soll. Er sei mit der Schülerin auf einer Bank gesessen, hätte mit ihr „Zärtlichkeiten ausgetauscht“, aber dann „gestand ich ihr, dass ich genau auf diesem Platz auch schon mit einer anderen Frau intim gewesen bin“. Da sei seine Freundin voll Wut aufgestanden, auf die Bank gestiegen - „und stürzte mit dem Hals unglücklich auf die Lehne“. Die Jugendliche sei dann innerhalb weniger Minuten tot gewesen.
„Überraschendes und sehr heftiges Drosseln“
Das Verletzungsbild spreche allerdings für eine massive Gewalteinwirkung gegen den Hals, wie aus dem Gutachten von Experten Wolfgang Denk seitens „Heute“ zitiert wird. Auch seien Abdrücke des Gürtels, der mutmaßlichen Tatwaffe, entdeckt worden. Weitere Verletzungen wurden am Körper des zierlichen Mädchens nicht gefunden, der Angriff dürfte für das Opfer überraschend gewesen sein, es kam laut Expertise zu einer „Einschränkung der Wehrfähigkeit durch überraschendes und sehr heftiges Drosseln“, wird aus dem Gutachten weiters zitiert. Auch zeigte die Blutanalyse, dass die 16-Jährige etwa ein Promille Alkohol im Blut hatte, auch Reste eines Schmerzmittels wurden gefunden.
Weiterhin an einem Unfallgeschehen hält indes der Anwalt des mutmaßlichen Täters, Andreas Reichenbach, fest. Für ihn könnten die im Gutachten angeführten Verletzungen ebenso auch von einem Sturz herrühren. Auch seien die Gürtelspuren nur „auf Teilen des Halses sichtbar“.
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