Vom verhinderten AKW in Zwentendorf bis zur Rettung der Donauauen und der so erfolgreichen Kampagne gegen Plastik - mit unseren Lesern konnten wir von der ersten Stunde an Erfolge für die Umwelt erkämpfen!
Es waren klirrend kalte, dunkle Wintertage, in denen tapfere Naturschützer eng zusammenrückten und standhaft für die Umwelt kämpften! „Die rebellischen Jugendlichen aus der Hainburger Au hinauszujagen könnte gewiss möglich sein, aber der rebellische Geist wird dadurch nicht ausgerottet, sondern im Gegenteil, nur noch viel machtvoller werden“, brachte es „Staberl“ angesichts der Bedrohung der Hainburger Auen durch ein Donaukraftwerk in seiner Kolumne vom 23. Dezember 1984 auf den Punkt.
Vier Tage zuvor war es in der Wildnis zu dramatischen Szenen gekommen: Ein brutaler Polizeieinsatz sollte den Widerstand der großteils jungen Besetzer brechen. Diese blieben standhaft! Der Kampf der „Krone“-Leser - unterstützt von Nobelpreisträger Konrad Lorenz, aber auch durch den „Auhirschen“ DDr. Günther Nenning und Ökolegenden wie Bernd Lötsch und Friedensreich Hundertwasser - war von Erfolg gekrönt: 1996 wurde das Paradies zum Nationalpark erklärt.
Unerschrockene Kritik der „Krone“ sorgte auch dafür, dass es den Nationalpark Neusiedler See heute gibt. Denn in unvorstellbarer Gigantomanie sollte eine kilometerlange Brücke über das Gewässer gebaut werden. 100.000 Bürger legten per Unterschrift ihr Veto ein. Anfang März 1972 verkündete Landeschef Theodor Kery – um das Gesicht zu wahren – eine Nachdenkpause und später das Aus!
Vermächtnis von Hans Dichand lebt weiter
Am 15. November 1978 wiederum war es Kanzler Bruno Kreisky, der den Willen des Volkes falsch einschätzte: Mehr als 50 Prozent sprachen sich in einer Befragung gegen ein Atomkraftwerk in Zwentendorf aus. Wie schon bei der geplanten Verbauung des Wiener Sternwarteparks stand „Krone“-Herausgeber Hans Dichand auch hier im Lager der um die Zukunft ihrer Kinder besorgten Mütter, der engagierten Großeltern und der unerschrockenen Jugend. Das später mit Greenpeace und GLOBAL 2000 erkämpfte Atomstromverbot war die ökologische Folge.
An dieser Haltung war nie zu rütteln! Als weiterer Meilenstein gilt das Volksbegehren gegen die Gentechnik, das von 7. bis 14. April 1997 von 1,23 Millionen Menschen unterzeichnet wurde. Es ebnete – wie das von Hans Dichand, Günther Nenning und Umweltlegende Gerhard Heilingbrunner vor fast 20 Jahren ins Leben gerufene „Bauernmanifest“ – den Weg zu jener Biolandwirtschaft, um die uns die Welt beneidet. Es wurde an Zehntausende Stalltüren genagelt. Diese Leser-Treue zu unseren Landwirten trugen wir nach Brüssel: 500.215 Bürger hatten gegen die Saatgutverordnung protestiert, die unsere alten Sorten milliardenschweren Agrarkonzernen geopfert hätte. Im allerletzten Moment stoppte die EU 2014 ihren Vernichtungsfeldzug gegen kleinbäuerliche Strukturen.
Im selben Jahr übergaben „Krone“-Herausgeber Dr. Christoph Dichand und Umweltredakteur Mark Perry in Brüssel an EU-Parlamentspräsident Martin Schulz persönlich mehr als 600.000 Unterschriften gegen TTIP. Der von Mitstreiter und Spar-Chef Dr. Gerhard Drexel heftig kritisierte „Chlorhuhn“-Handelspakt mit den USA liegt seither auf Eis!
Bis heute gilt dieses Vermächtnis Hans Dichands! Es lebt berührend weiter in jenem Baum, den unser Regenwaldretter Professor Michael Schnitzler vor Kurzem zu Ehren des „Krone“-Gründers im von Lesern freigekauften Esquinas-Paradies an der Pazifikküste Costa Ricas gepflanzt hat.
Und in unserem unermüdlichen und immer erfolgreicheren Kampf gegen die Plastikplage. Die noch laufende Kampagne führte unter anderem dazu, dass die Bundesregierung ein Verbot für Kunststoffsackerln im Lebensmittelhandel ab kommendem Jahr erließ
Mark Perry und Christoph Matzl
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