Mit dem 18. Heft startet das Universum der „Austrian Superheroes“ (kurz „ASH“) in das vierte Jahr. Samt neuem Logo und neuen Erscheinungsbildern. Wir haben mit Dagmar Wyak, Thomas Aigelsreiter und Erik R. Andara darüber gesprochen. Mit dabei; die Chance eins von drei exklusiven Fanpackages zu gewinnen! Mit Baumwolltasche, Sticker und der signierten Ausgabe des neuen Heftes.
Drei Sammelbände, ein Quartett- und Supertrumpf-Kartenspiel, Variant-Covers mit internationalen Comicgrößen und nun das achtzehnte Heft. Die „ASH - Austriansuperheroes“ haben einen Siegeszug sondergleichen durch Österreich zurück gelegt. Es ist die Mischung der klassischen Superhelden-Comicserie, den bekannten Orten unseres Landes und den wechselnden Kreativlern, die die Serie wohl so erfolgreich machen.
Wir hatten nicht nur den neuesten Gast-Schreiber Erik R. Andara bei uns im Interview, sondern auch den Creative Director Thomas Aigelsreiter und die Illustratorin Dagmar Wyka.
Zuerst fühlten wir dem Urgestein Thomas Aigelsreiter auf den Zahn. Der Allrounder des Teams ist schon seit der ersten Heftnummer dabei und neben Chefzeichner Andi Paar massgeblich an der optischen Linie der Serie beteiligt.
Lieber Thomas, du bist ja ein Gründungsmitglied der ersten Stunde. Unteranderem gibt es dank dir ein neues Logo, neue Erscheinungsbilder vieler Helden. Wie siehst du die allgemeine Entwicklung von „ASH“, gerne auch im Kontext mit der Österreichischen Comicszene.
Nach drei Jahren ASH mit einem abgeschlossenen Spannungsbogen wollte ich einfach als eigenes Bedürfnis auch das Erscheingsbild ein wenig verändern. Unsere Helden haben viel erlebt und sind erwachsener geworden bzw. haben sich etabliert. Das kann man eigentlich synchron zu dem Team hinter ASH sehen. Auch wir haben viel dazugelernt und haben uns weiterentwickelt. Genau das wollte ich auch mit dem Redesign vermitteln. Wir sind erwachsener, weniger „flashy“ und ruhiger, ernster geworden. Es ging auch darum zu zeigen, Hey, es beginnt was neues, ohne das alte zu veräussern oder ignorieren. Einfach eine Genese.
So ähnlich sehe ich auch Entwicklungen in der österreichischen Comicszene. Es tut sich was. Es gab in letzter Zeit eine Vielzahl an Graphic Novels aus Österreich, die von der heimischen Presse als auch international wahrgenommen wurden.
Möchtest du für unsere Leser vielleicht ein bisschen verraten, was sie in den kommenden Heften erwarten darf und worauf sie sich freuen können? Sowohl, welche Künstler*innen ihr noch am Radar habt, wie auch Geschichtliches?
Das Team hat sich zeichnerisch nicht grundlegend verändert und wir setzen weiterhin auf die Künstler, die auch schon in den vorigen drei Jahren dabei waren. Wir wissen jetzt einfach aus welchem Pool wir schöpfen können und wer für welche Geschichte am besten geeignet wäre, sei es wegen des Stils oder der Erzählweise.
Storytechnisch gehen wir im vierten Jahr etwas in die Tiefe und versuchen nach den Ereignissen des Endes des großen Finales in Heft 17 die einzelnen Charaktäre zu zeigen, wie sie mit den neuen Erkentnissen umgehen, jeder auf seine eigene Art und Weise. Von Resignation bis zu Neuerfindung. Es wird ein spannendes Jahr 2019.
Mit Erik R. Andara ging das „ASH“-Team eine obskure Zusammenarbeit an. Wer Erik kennt weiß, es wird wirr und fantastisch. Seine Kurzgeschichte rund um den verschlossensten Charakter des Teams liest sich wie ein Ausblick in eine andere Welt.
In der Literaturszene Wien‘s kennt man dich längst als umtriebigen Autoren rund um die Phantastik. Neben deinem Romandebüt „Im Garten Numen“ hattest du, und das war das wohlgehütetste Geheimnis des ersten Quartals, Zeit eine Story für ASH rund um den Bürokraten zu schreiben. Was fasziniert dich an dieser Figur und wie viel dürfen wir uns da noch von dir erhoffen? Der Bürokrat ist ja bis dato die Hauptfigur, deren Herkunft noch am wenigsten beleuchtet wurde. Trotzdem hat Harald Havas eine spannende Brotkrumenspur gelegt, die es mir sofort angetan hat. Klar, man weiß, dass er Funkwellen empfangen und dieses graue Zeug verschießen kann, und außerdem einen ausgeprägten Hang zu Fakten, Statistiken und Zahlen hat, aber wie das jetzt genau mit dem großen Ganzen korrespondiert, wurde bis dato ausgespart. Ich habe also bei den neuralgischen Punkten eingehakt und mir eine eigene Theorie zum Bürokrat zusammengesponnen. Eine Theorie, die über diese kurze Backstory in ASH #18 hinausgeht. Wenn den Leuten also gefällt, was sie da lesen, und mich das Team von ASH noch einmal in ihren Sandkasten spielen kommen lässt - genau so habe ich mich nämlich gefühlt, während ich die Geschichte geschrieben habe, wie ein kleiner Bursche, den man mit seinen Förmchen und Schälchen in einem superabgefahrenen Mega-Sandkasten seine Burg bauen lässt - dann wüsste ich bereits genau, wohin mich die Reise mit dem Bürokrat noch bringen würde.
Woher ziehst du als Autor deine Inspiration, wie hast du dich konkret auf diese Backstory vorbereitet und wie sehr hast du mit Andi Paar da ein Team gebildet?
Ich bin hingebungsvoller Comicleser, seitdem ich vier oder fünf Jahre alt bin, also mittlerweile doch schon ein paar Dekaden. Für mich sind Comics eine der hohen Formen des Geschichtenerzählens. Ich finde meine Inspirationen vor allem in so unglaublich geistreichen Geschichten wie denen von Grant Morrison, Warren Ellis, Alan Moore und Jeff Lemire, um nur ein paar zu nennen. Den Andi Paar kenne ich bereits eine ganze Weile, noch aus den Zeiten, als er fürs fantastische Kriminal-Journal gezeichnet und seine ersten Schritte getan hat. Und ich bin immer noch sprachlos, wie unglaublich gut er seitdem geworden ist. Ich meine, er war immer schon ein sehr talentierter Zeichner, aber wenn man dann zusätzlich eine Dekade Übung beimengt, dann kriegt man etwas wirklich, wirklich Großartiges. Ich war schlichtweg sprachlos, als mir Andi die ersten gezeichneten Seiten geschickt hat. Für mich war es von Anfang an wichtig, dass der Zeichner, mit dem ich zusammenarbeite, sich auch selbst in die Geschichte einbringen kann. Und ich denke, dass ihm das auch Spaß gemacht hat.
Dagmar Wyka ist schon seit langer Zeit ein ständiger Gast der österreichischen Comicszene. Mit ihren klaren Linien und harten Kontrasten steht ihr Zeichenstil amerikanischen Comics in Nichts nach. Sie zeichnet seit Heftnummer 11 bei „ASH - Austrian Superheroes“ mit.
Du bist eine der Künstlerinnen, die sich bei ASH nun in mehreren Heften verewigen durfte und dein Stil zeichnet sich durch klare Linien und einer kecken Mischung aus asiatischen und amerikanischen Einflüßen aus. Dann noch österreichische Superhelden. Erzähl uns doch bitte etwas über deinen Werdegang als Comickünstlerin und wie du zum ASH-Team gekommen bist.
Ich hatte immer schon den Drang Geschichten in Bildern zu erzählen. Es war nicht genug einfach nur ein Bild zu zeichnen, ich musste immer Sprechblasen drumherum platzieren. Gezeichnet habe ich prinzipiell immer in meiner Freizeit. Als es darum ging sich für einen Werdegang zu entscheiden, war ich als qualitiativ nicht gut genug, um in einer künstlerischen Hochschule aufgenommen zu werden. Ich hatte aber viele Interessen, also habe ich mich für Architektur entschieden und arbeite mittlerweile 8 Jahre erfolgreich in dieser Branche. Ich versuche jedoch immer noch meinen künstlerischen Weg zu finden und wenn es zeitlich geht, mache ich bei Comic-Projekten gerne mit. Da ich hobbymäßig sehr gerne Comic-Conventions besuche, habe ich das ASH-Team 2016 auf der Vienna Comic Con kennengelernt und sie konnten sich meinen Stil sehr gut für ihre Ausgaben vorstellen.
Was uns auch interessieren würde, im Gegensatz zu Eigenpublikationen, die du raus gebracht hast, arbeitest du hier nach einem Skript. Wie flexibel kannst du sein und wie sehr, kannst du dich in die Story auch textlich einbringen?
Ich habe 2008 bereits mit einem fremden Skript gearbeitet, was leider nicht besonders gut funktioniert hat. Der Comic damals hieß ‘China Blue‘ und war die erste Möglichkeit bei einem Verlag zu publizieren. Ich denke, die Erwartungshaltung meinerseits war damals eine andere, weshalb das Projekt auf Eis gelegt wurde. Es geht in solchen Projekten sehr oft um Erwartungshaltung, die erfüllt wird oder eben nicht. Ich wollte mich damals sehr stark mit eigenen Ideen einbringen und war davon überzeugt, dass ich das auch könnte. Bei ASH ist es anders. Es war von Anfang an klar, dass ich mich als Zeichner im Kreativprozess nur grafisch einbringen kann, was für mich eine super Sache ist. Natürlich kann ich zum Skript Anmerkungen machen und meine Meinung kundtun. Ob diese dann auch in der Überarbeitung berücksichtigt wird oder nicht, ist die Sache des Autors und Art Directors. Oft bleibt auch nicht mehr viel Zeit um Dinge umzuändern. Ich kann generell sehr gut mit dem Team arbeiten und für mich ist das Zeichnen der Stories abgesehen vom Honorar eine gute Zeichenübung und Herausforderung neue Dinge auszuprobieren.
Letzte Frage, welche Frage würdest du dir wünschen das die Leute dich öfter in einem Interview fragen?
Ich würde mich freuen, wenn man auch wissen wöllte, welche Hürden ich umgehen musste, um an den Punkt zu kommen, wo ich jetzt bin.
Wem könnte es gefallen?
Comics made in Austria. Das ist so mal nichts Neues und so wie es das Comic Universum „ASH“ anfängt, auch etwas das man schon gelesen hat. Aber trotzdem ist es so eine unfassbar frische und vielversprechende Geschichte, die hier nach und nach unter der Federführung von Harald Havas und Thomas Aigelsreiter aufgearbeitet wird. Mit viel Wiener Schmäh, eingewobenen Sagengeschichten und bekannten Orten Österreichs versteht das Team es alteingessesen Comicfans zum Lächeln und neue Fans zum Strahlen zu bringen.
Havas/Wyka/Griessenberger/Di Chiara/Aigelsreiter/Andara/Paar, ISBN: 978-3-903-29301-4, Indiekator
Geheimtipp: Am 11.5 beim Gratis Comic Tag findet man große Teile des Teams beim Comic Treff in Wien zum Signieren und Sketchen. Kein Wunder, so ist doch eine erweiterte Leseprobe der „Austrian Superheroes“ eins der Gratis Hefte das man an dem Tag bekommen kann.
Das Gewinnspiel ist leider bereits vorbei, wir wünschen viel Glück beim nächsten Mal!
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